„Psychische Belastungen in der Arbeitswelt“ war am Mittwoch, 22. Mai, das Thema des 2. Betrieblichen Gesundheitsmanagement-Symposiums, veranstaltet vom Department Sport und Gesundheit der Universität Paderborn, der Beratungsstelle ForSport Paderborn, dem Uni-Spinoff Jonas Gesundheitsmanagement, der Barmer-GEK, dem Kreis Paderborn, der IHK und der Kreishandwerkerschaft. Die Veranstaltenden Stefan Jonas und Laura Stritt hatten Unternehmen des Kreises Paderborn eingeladen, um sie für die Thematik psychischer Erkrankungen zu sensibilisieren und ihnen Unterstützungsmaßnahmen für die Schaffung einer gesundheitsfördernden Arbeitsumgebung vorzustellen. Moderatorin Stefanie Josephs von Radio Hochstift führte durch das Programm.
Vor dem Hintergrund der ab 2025 negativ prognostizierten Zuwachsraten der Bevölkerungsentwicklung im Kreis Paderborn hob Landrat Manfred Müller in seiner Begrüßung die zentrale Bedeutung des Gesundheitsmanagements hervor. Sein Dank galt den anwesenden Unternehmensvertretern: „Mit Ihrem Engagement im betrieblichen Gesundheitsmanagement zeigen Sie, dass Ihnen Ihre Mitarbeiter als Menschen wichtig sind. Damit legen Sie einen wichtigen Grundstein für eine gelingende Mitarbeiter-Bindung.“
Dr. Ursula Marschall von der Barmer-GEK und Christian Ahlers von der Deutschen Rentenversicherung Westfalen machten in ihren Impulsreferaten deutlich, wie stark der Anteil der psychischen Erkrankungen in den letzten Jahren zugenommen hat. „Jede 25. Krankschreibung erfolgte 2010 wegen psychischer Störungen und dauerte im Durchschnitt länger als sechs Wochen“, erläuterte Dr. Ursula Marschall. Christian Ahlers stellte die Unterstützungsmaßnahmen der Rentenversicherung dar und hob die Bedeutung des Gesundheitsmanagements hervor: „Prävention geht vor Rehabilitation und beides sollte die Verrentung möglichst verhindern.“
Wie die erfolgreiche Re-Integration psychisch erkrankter Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter zurück in den laufenden Produktionsbetrieb funktionieren kann, zeigten Klaus Balgenorth von der August Storck KG aus Halle und Claudia Schwöppe von der LWL Tagesklinik und Institutsambulanz Gütersloh. „Als Arbeitgeber haben wir durch diese Zusammenarbeit die Sicherheit, dass die Mitarbeitenden während der Wiedereingliederung und später bei der Bewältigung von Krisen kompetent betreut werden“, sagte Klaus Balgenorth.
Prof. Dr. Matthias Weigelt, Sportpsychologe der Universität Paderborn, erläuterte in seinem Vortrag „Seelische Gesundheit als Muskel der Leistungsfähigkeit“ die positiven Auswirkungen sportlicher Aktivitäten auf die vielen Facetten des subjektiven Wohlbefindens, die die seelische Gesundheit mitbestimmen. Dass Sport auch zur Behandlung psychischer Erkrankungen hilfreich sein kann, erläuterte er anhand des Forschungsprojekts „Sport und psychische Gesundheit“. Mitarbeiter Andre Berwinkel setzt sich im Rahmen dieses Projekts mit der Entwicklung und Evaluation eines kombinierten Sport- und Bewegungsprogramms zur Linderung von depressiven Erkrankungen auseinander.
Laura Stritt und Stefan Jonas zeigten sich sehr zufrieden: „Wir freuen uns, dass so viele Unternehmensvertreter zum 2. BGM-Symposium gekommen sind, das beweist die Aktualität und die Bedeutung des Themas. Das Ziel, die beteiligten Akteure aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft zu einem Austausch zusammenzubringen, haben wir damit erreicht. Von daher war dies eine rundum gelungene Veranstaltung, die wir gern im nächsten Jahr fortsetzen werden.“