Universität Paderborn und dSPACE wollen Jugendliche in OWL für MINT-Fächer begeistern
"Mathe macht's möglich" heißt das neue Paderborner Kooperationsprojekt des IT-Unternehmens dSPACE und des Instituts für Industriemathematik der Universität Paderborn. Die Initiative soll in ganz Ostwestfalen-Lippe Jugendliche für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik), vor allem für Mathematik, begeistern. Jeden Monat stellen die Mathematiker Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren eine Aufgabe, die es zu knacken gilt. Für die beste Lösung winken jeweils ein attraktiver Preis für den Schüler selbst und zudem auch ein Preis für seine gesamte Klasse.
Mathematische Formeln können Jugendliche nur selten begeistern. Das Fach Mathe ist oftmals zu abstrakt und nicht verständlich. Dies hat zur Folge, dass zu wenige junge Menschen sich bei der Studienwahl für die MINT-Fächer entscheiden. Daher sei es wichtig, mathematische Aufgaben so zu stellen, dass Sie den Alltag und die Interessen der Schüler berühren, ist sich der Mathematiker Mirko Hessel-von Molo sicher. Daher wollen die Mathematiker ab Mitte Januar Neunt- und Zehntklässler regelmäßig mit einer kniffligen Aufgabe herausfordern, die nicht direkt einem Bereich zugeordnet ist, sondern eine Verknüpfung von Lerninhalten erfordert. "Dann entsteht ein Aha-Effekt", hofft Hessel-von Molo: "In Schulen wird oft nur in Mustern gelernt." Damit keine Über- oder Unterforderungen entstehen, wird Mathematiklehrerin Marita Brune vom Paderborner Gymnasium Theodorianum die Aufgaben im Vorfeld mit Kollegen durchrechnen. Eine Aufgabenstellung könnte in etwa so lauten: "Wann muss James Bond aus einem Flugzeug über OWL abspringen, um sicher hier zu landen? So eine Fragestellung könnte Jugendliche motivieren und letztlich sogar für Mathematik und Technik begeistern."
"Wir würden Mathematik gerne denen näher bringen, denen noch das Selbstvertrauen fehlt, um komplexe Aufgaben anzugehen", sagt Dr. Herbert Hanselmann, Geschäftsführer von dSPACE. Schließlich könne jeder eine mathematische Nuss knacken, ohne Einstein zu sein.
Das Projekt beginnt am 16. Januar 2013. Den Schülern steht eine Bearbeitungszeit von zwei Wochen ab der Veröffentlichung der Aufgabe zur Verfügung. Mitte jeden Monats wird den Schülern eine neue Aufgabe gestellt.
Text und Foto: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation