Eine neue Forschergruppe im Bereich der Materialwissenschaften unter der Beteiligung der Universität Paderborn wird von der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) mit über 1,5 Mio. Euro gefördert. Wissenschaftler der Universitäten Bochum, Hannover, München und Paderborn arbeiten in den kommenden Jahren gemeinsam an der Erforschung neuartiger Formgedächtniswerkstoffe. Derartige Werkstoffe können eingesetzt werden, um z. B. Turbinen und andere Verbrennungsmaschinen energetisch effizienter zu machen oder um Vibrationen in technischen Anlagen zu reduzieren und so Geräuschemissionen zu unterdrücken.
Traditionelle Formgedächtniswerkstoffe auf der Basis von Nickel-Titan, die bereits im biomedizinischen Sektor eingesetzt werden, zeichnen sich durch einzigartige Effekte aus, jedoch funktionieren die bisher verfügbaren Werkstoffsysteme nicht bei erhöhten Temperaturen, wie sie in vielen industriellen Prozessen vorherrschen. Die Wissenschaftler versuchen nun dieses Manko zu beheben. Eine zentrale Rolle der Forschungsaktivitäten übernimmt der Lehrstuhl für Werkstoffkunde an der Fakultät für Maschinenbau der Universität Paderborn. Leiter des hiesigen Teilprojekts ist Dr.-Ing. Thomas Niendorf. Für den Lehrstuhl für Werkstoffkunde ist dies ein weiteres Zeichen national und international anerkannter Forschungsarbeit, denn bereits im Zeitraum von 2005 bis 2011 war eine Forschergruppe unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Jürgen Maier an diesem Lehrstuhl angesiedelt.
Die neue Forschergruppe „Hochtemperatur-Formgedächtniswerkstoffe – Von den Grundlagen zur Anwendung“ ist unter den fünf von der DFG bewilligten Gruppen die einzige aus dem Bereich der Materialwissenschaften.