Zweite Aus­gabe der Zeits­chrift „Im­pulse. Bilder und Texte zur Kun­stver­mittlung“ er­schien­en

Sabiene Autsch, Tim Pickartz, Lisa Grimm (Hrsg.): IMPULSE (II). Texte und Bilder zur Kunstvermittlung. dOCUMENTA (13): Kunstvermittlung und ihr Gegenüber. Paderborn 2012, ca. 36S., farbig, geb.

Die zweite Ausgabe der Zeitschrift „Impulse. Bilder und Texte zur Kunstvermittlung“ stellt die dOCUMENTA (13) in den Mittelpunkt, die in diesem Jahr vom 9. Juni bis 16. September in Kassel stattfand.

Mit drei Seminaren, in denen zur Geschichte dieser internationalen Großkunstausstellung und im Besonderen zu Vermittlungsformen und -formaten von Gegenwartskunst gearbeitet wurde, unternahmen Prof. Dr. Sabiene Autsch und ihre Mitarbeiter, Tim Pickartz und Lisa Grimm,eine mehrtägige Exkursion, die sie an museale Orte, aber auch an nichtmuseale Orte und Räume führte. Ziel dabei war es, Konzepte von Kunstvermittlung aus den Bedingungen, Strategien und Praktiken von Kunst mit den Studierenden zu erarbeiten („Von Kunst aus“)und diese vor Ort gemeinsam handelnd zu erproben. Kuratorische Überlegungen und institutionelle Verfasstheiten spielten bei der Konzeptionalisierung eine nicht unerhebliche Rolle, repräsentiert die Documenta seit 1955 zugleich jene „Ereignismaschinerie“ im Kunstsystem, die über Ein- und Ausschlüsse von Kunst und Künstler und damit über Kanonbildungen mit entscheidet.

„Impulsgebend waren außerdem die von der Documenta erarbeiteten und angebotenen Vermittlungsangebote, die als dTours von geschulten Personen, den sogenannten „Worldly Companions“, durchgeführt wurden. Kunstvermittlung auf der Documenta 13 stand unter dem Thema „Vielleicht Vermittlung und andere Angebote“, was als Referenz auf die grundlegende konzeptionelle Offenheit, Assoziation und Pluralität verstanden werden kann. Das Vielleicht suggeriert zugleich aber auch jene spekulative und (hinter-)fragende Qualität, durch die der Besucher bereits in ein assoziativ initiiertes Netzwerk, bestehend aus Gedanken, Handlungen und Gesten, tritt und darüber zu ganz unterschiedlichen Betrachtungsweisen motiviert wird.“ (Sabiene Autsch, Kunstvermittlung und ihr Gegenüber, in: Impulse (II), 2012, o. S.)

In aufeinander bezogenen Texten und Bildern, gestaltet von Lisa Grimm und Tim Pickartz,vermittelt die aktuelle Ausgabe zugleich jene vielschichtigen Ansätze, durch die die Studierenden lernen, sich experimentell handelnd in Beziehung zu setzen zu Kunst und Öffentlichkeit. Insofern können die Impulse als Bilder- und Lesebuch zur Kunstvermittlung verstanden werden, die neben ihrer Orientierung an der Kunst sich inhaltlich auf das Vielleicht, das Mögliche und Paradoxe bezieht.

Aus dem Inhalt:

  • Räume als Bereiche des Möglichen
     
  • Fotografische Feldforschungen
     
  • Ida Applebroog (Scripts)
     
  • Vom Hier und Woanders … aus dem Weltall, nach Kabul und zurück nach Kassel
     
  • Mit dem Rücken zur Kunst
     
  • Keimende Ökoexpressive
     
  • Aschrottbrunnen
     
  • Kreisläufe
     
  • An der eigenen Haut erfahren
     
  • Ein aktiver Sichtweisenwechsel
     
  • Der Raum atmet Zeit
     

Für die angehenden LehrerInnen und KunstvermittlerInnen sind insbesondere solche Erprobungen „in situ“, d. h. vor Ort und vor dem Original, nicht nur Bestandteil ihrer Ausbildung und grundlegende Vorbereitung auf ihren späteren Beruf. Grundlegend dabei sind ferner auch identitätsbildende und -stabilisierende Funktionen, durch die der Einzelne dazu befähigt wird, sich den ästhetischen Herausforderungen im 21. Jahrhundert zu stellen, die vielfach installativ, performativ und konstellativ auftreten. Kunstvermittlung als Einladung zur Horizonterweiterung – Kunstvermittlung, die ihr Gegenüber dabei nicht aus dem Blick verliert.
 

Kontakt:

Prof. Dr. Sabiene Autsch / Kunst, Kunstgeschichte und ihre Didaktik
Tim Pickartz / Wiss. Mitarbeiter (tim.pickartz@online.de)