Seit dem 15. August ist die Ausstellung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe (LWL) im Westfälischen Freilichtmuseum in Detmold eröffnet. Die Studioausstellung „Schlagfertig! Studentenverbindungen im Kaiserreich“ zeichnet sich durch mehrere Besonderheiten aus: Nicht nur, dass sie einen Einblick in den Alltag, in Bräuche und Traditionen und in das politische Selbstverständnis von Verbindungsstudenten im Kaiserreich bietet, die Ausstellung wurde auch von Studierenden gestaltet. Entstanden ist sie in Zusammenarbeit des Lehrstuhls für Neueste Geschichte der Universität Paderborn mit dem Westfälischen Freilichtmuseum Detmold.
Eine weitere Besonderheit ist, dass nahezu alle ausgestellten Objekte aus einer Stiftung des Detmolder Sammlers Ewald Lutz stammen. Der ehemalige Verbindungsstudent an der Universität Königsberg beschäftigt sich seit den 1950er Jahren mit dem Sammeln von Studentica-Artikeln. „Seine Sammlung genießt in Fachkreisen einen herausragenden Ruf und zeigt in ihrer Dichte und Qualität einen exzellenten Ausschnitt der Kulturgeschichte des studentischen Verbindungswesens zwischen 1840 und 1920“, so LWL-Museumsleiter Dr. Jan Carstensen.
Über ein halbes Jahr haben die Studierenden Wiebke Abel, Ulrike Claßen , René Kwee, Sabrina Lausen, und Jens Rüße unter der Leitung von Privatdozent Dr. Rainer Pöppinghege an der Ausstellung gearbeitet, so dass das LWL-Museum vom 15. August bis zum 31. Oktober 2006 von hunderten von Sammlerstücken die historisch aussagekräftigsten, aber auch die besonders beeindruckenden Stücke präsentieren kann.
„In dieser Studioausstellung können Museumsbesucher das Leben von Verbindungsstudenten im Kaiserreich besser kennen lernen. Studieren bedeutete um die Jahrhundertwende vom 19. zum 20. Jahrhundert weitaus mehr als nur Universität, Vorlesung und Examen“, so die Ausstellungsmacher. Neben den ganz alltäglichen Dingen beschäftigt sich die Ausstellung beispielsweise auch mit der politisch-gesellschaftlichen Gedankenwelt der Verbindungsstudenten. Trotz des „einschlägigen“ Titels: Differenziert werden Unterschiede auch zwischen den korporierten Studenten schlagender und nicht-schlagender Verbindungen. Zur Ausstellung erscheint ein „Reader“ mit Hintergrundtexten zur Ausstellung und einem Begleitkatalog.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Oktober dienstags bis sonntags von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Am 3. und 17. September sowie am 1., 3., 8. und 22. Oktober 2006 bieten die Studierenden von 14 bis 15 Uhr kostenlose Führungen durch die Ausstellung an.
Ansprechpartnerin: Gefion Apel M.A., Tel.: (0 5231) 706-0
WFM Detmold – Krummes Haus – 32760 Detmold
Öffnungszeiten: 1. April bis 31. Oktober 2006