Am 3. und 4.12.2012 findet in der Herzog August Bibliothek zu Wolfenbüttel die internationale Fachkonferenz „Bauten – Rituale – Aufführungen: Medieninnovationen im Nordeuropa des 17. Jahrhunderts (Architecture – Rituals – Performances: Media Innovations in 17th-century Northern Europe)“ statt.
Das ausgehende 16. und die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts bilden ein Zeitalter konfessioneller und hegemonialer Konflikte, in denen die europäischen Gemeinwesen größten Erschütterungen ausgesetzt waren. Die Konferenz widmet sich den kulturellen Strategien und medialen Praktiken, mit denen die Gesellschaften des 17. Jahrhunderts die Herausforderung annahmen, sich als Gemeinschaft neu erfinden zu müssen.
Im Rahmen der Konferenz soll untersucht werden, wie nordeuropäische Gesellschaften im Zuge der Notwendigkeit ihrer Selbstbehauptung die innere und äußere Textur ihrer Gemeinwesen neu bestimmten. Von Interesse ist dabei vor allem die Ausbildung einer gemeinsamen, paneuropäischen Sprache des politischen und kulturellen Aufbruchs in Wort und Bild. Zuletzt bleibt zu fragen, welche Modelle der Aushandlung und Repräsentation von Gemeinschaft die Kultur des Barock der Gegenwart anzubieten hat. Wie bestimmt dieser politisch gefasste Barockbegriff die heutige Rezeption von Barock? Welche Inhalte werden aktiviert, um ihn gar als „Interpretament der Moderne oder Postmoderne“ zu fassen?
Um sich ihrem interdisziplinären und intermedialen Themenkomplex anzunähern, bringt die internationale Konferenz Vertreter der Geschichtswissenschaften, der Philologien, der Architektur- und Kunstgeschichte, der Ingenieurswissenschaften sowie Restauratoren und Kuratoren zusammen.
Veranstalter ist der Forschungsverbund „Barock im Norden“ der Universität Paderborn, dem die Universitätsprofessoren Prof. Dr. Christoph Ehland (Institut für Anglistik und Amerikanistik), Prof. Dr. Sabine Schmitz (Institut für Romanistik) und Prof. Dr. Johannes Süßmann (Historisches Institut) angehören.
Weitere Informationen: http://kw.uni-paderborn.de/forschung/barock-im-norden/aktuelles
Michaela Methe
Universität Paderborn
Institut für Romanistik