Vor­trag von Dr. Norma Driev­er über "Ver­brechen im Na­men der Ehre – Ursachen und Fak­ten in Deutsch­land" am 6. Novem­ber

Am Dienstag, den 6. November 2012, um 19 Uhr im Hörsaal H3 an der Universität Paderborn. Jährlich werden tausende Mädchen und Frauen im Namen der Ehre von ihrer eigenen Familie ermordet. Der Grund: Sie haben sich nicht gemäß ihrer traditionellen Rolle als Frau und Mutter verhalten und somit die Ehre des Mannes bzw. der gesamten Familie verletzt. Auch Unterdrückung, Zwangsheirat und Verstoßung von Mädchen und Frauen sind in patriarchalischen Gesellschaften aufgrund der Ehrvorstellung weit verbreitet – und das nicht nur in Ländern außerhalb der westlichen Welt. Häufig werden in Deutschland innerhalb von Familien mit Migrationshintergrund traditionelle Wert- und Ehrvorstellungen besonders stark hervorgehoben und tradiert, um sich von der als befremdlich und unverständlich empfundenen Umgebung abzugrenzen. Mädchen und Frauen sollen vom Kontakt mit der als verwerflich wahrgenommenen Umwelt abgehalten werden, um die Familienehre nicht zu gefährden. Daraus erwachsen schwere Konflikte, die gewaltsam im Ehrenmord enden können.

Der Vortrag verdeutlicht anhand von Beispielen und Erfahrungen von Betroffenen die Ursachen und verschiedenen Formen von Ehrverbrechen.

Referentin: Dr. Norma Driever
TDF-Referentin der AG Zwangsheirat und Verbrechen in Namen der Ehre
TDF-Koordinatorin der Städtegruppe Bielefeld, Soziologin, Menschenrechtlerin und Prozessbeobachterin im Ehrenmord-Fall von Arzu Özmen

Der Vortrag wird vom AStA-Projekttopf finanziert und von Aktiven des Projektbereichs EineWelt (einewelt.upb.de) organisiert.

Bis Dienstag!
 

Zeynel Sahin
(Projektbereich EineWelt)