Achtung! Auf­grund von ter­min­lichen Schwi­erigkeiten von Schul­min­is­ter­in Sylvia Löhr­mann wird die Ver­an­stal­tung nicht (wie am 11.10. an­gekündigt) am 25. Ok­to­ber 2012 stattfind­en, son­dern am 16. Janu­ar 2013, 16.00-19.00 Uhr

"Der Trend zu geschlechterunterscheidenden Materialien in der Schule – gut oder gerade nicht?". Veranstaltung mit Ministerin Sylvia Löhrmann, Prof. Barbara Rendtorff, Prof. Birgit Riegraf, Prof. Gisela Steins; Moderation Prof. Christine Freitag; Universität Paderborn, 16.1.2013, ab 16 Uhr, Raum wird noch bekannt gegeben.

Derzeit gibt es eine Reihe pädagogischer Ansätze, die die geschlechtstypische Behandlung von Jungen und Mädchen mit unterschiedlichen Schulmaterialen, Aufgabenstellungen sowie mit geschlechtergetrenntem Unterricht befürworten. Dieses Vorgehen wird von anderer Seite ebenfalls mit pädagogischen Argumenten kritisiert. Beide Richtungen eint aber die Frage, wie sich den bekannten geschlechtstypischen Defiziten von Jungen und Mädchen am besten begegnen lässt. In der Veranstaltung erläutert Prof. Dr. Barbara Rendtorff (Universität Paderborn) in einem einführenden Vortrag zunächst die Sachlage unter der Fragestellung: Welche Tendenzen können wir derzeit erkennen, wie werden sie begründet und wie sind sie einzuschätzen?

Dabei ist auch die große Diskrepanz zwischen propagierten Geschlechterunterscheidungen in der Kindheit ('Pinkifizierung') und propagierter Angleichung der Geschlechter im Erwachsenenleben von Interesse. Im zweiten Teil soll die Befundlage von verschiedenen Seiten diskutiert werden: aus der Perspektive der Soziologie (Prof. Dr. Birgit Riegraf, Universität Paderborn), der Psychologie und Didaktik (Prof. Dr. Gisela Steins, Universität Duisburg-Essen) sowie der Schul- und Bildungspolitik (Ministerin für Schule und Weiterbildung des Landes NRW, Sylvia Löhrmann). Hier geht es um die Frage, ob die Betonung von Geschlechtstypiken und geschlechtstypischen "Interessen" die beste Antwort ist oder ob dies möglicherweise gerade alte Stereotypen verstärkt – und ob Alternativen jenseits der bislang praktizierten Wege denkbar sind.

Die Diskussion auf dem Podium wird sich auf zwei Themenschwerpunkte konzentrieren, zu denen die drei Diskutantinnen jeweils in einigen Minuten Stellung nehmen und die anschließend gemeinsam diskutiert werden:

  1. Was spricht für, was spricht gegen die Unterscheidung/Trennung zwischen mädchenbezogenen und jungenbezogenen Aktivitäten und Materialien in der Schule? Ist dies eine gute Lösung zum Umgang mit den aktuellen Widersprüchlichkeiten im schulischen Kontext oder verfestigt sie gerade die Zuschreibungen?
     
  2. Was müssten die (künftigen) LehrerInnen in der Ausbildung bzw. in Fortbildungen lernen, um mit der Komplexität des Sachverhalts gut und nicht vereindeutigend umzugehen?

Da Frau Ministerin Löhrmann schon vor Ende der Veranstaltung abreisen muss, wird sich die Diskussion zunächst auf das Podium konzentrieren. Für Fragen aus dem Publikum wird es anschließend noch eine weitere Stunde Zeit geben – so haben die ZuhörerInnen dann noch ausreichend Gelegenheit zur Diskussion.
 

Kontakt:

Dr. Claudia Mahs
Raum: C4.326
Telefon: 05251/60-2730
E-Mail: cmahs@mail.uni-paderborn.de