Mit dem Start des EU-Projektes EFENIS - Efficient Energy Integrated Solutions for Manufacturing Industries (Effiziente energieintegrierte Lösungen für die Fertigungsindustrie) am 1. Juni 2012 erweitert der Lehrstuhl für Fluidverfahrenstechnik (FVT) der Fakultät für Maschinenbau der Universität Paderborn seine internationalen Kooperationsaktivitäten und ist – als erster Lehrstuhl an der Universität Paderborn – gleichzeitig an vier EU-Forschungsprojekten beteiligt.
„Jedes dieser Projekte leistet einen wesentlichen Beitrag zur Internationalisierung der Verfahrenstechnik an der Universität Paderborn und bietet unseren Wissenschaftlern die einmalige Gelegenheit zur internationalen Projektarbeit“, freut sich Lehrstuhlinhaber Prof. Dr.-Ing. Eugeny Kenig über die Arbeit an den High-Level-Kooperationsprojekten, die im 7. EU-Rahmenprogramm gefördert werden.
Das Projekt F3 Factory - Flexible, Fast and Future Production Processes (Flexible, schnelle und zukunftsweisende Produktionsprozesse) startete im Juni 2009. 25 Projektpartner aus Industrie und Hochschulen aus neun europäischen Ländern entwickeln schnelle und flexible Herstellungsverfahren für die europäische Chemieindustrie. Ziel ist es, die modulare kontinuierlich betriebene „Fabrik der Zukunft“ zu erarbeiten und zugehörige Prozesse und Schnittstellen zu standardisieren. Im Rahmen dieses Projektes entwickelt der Lehrstuhl FVT rigorose Modellierungsmethoden zur Beschreibung und Optimierung von Trennapparaten im Mikrometermaßstab.
Das Projekt INTHEAT - Intensified Heat Transfer Technologies for Enhanced Heat Recovery (Intensivierte Wärmeübertragungstechnologien zur Verbesserung der Wärmerückgewinnung) startete im Dezember 2010 und gehört zu einem von der EU initiierten Programm zur Unterstützung europäischer klein- und mittelständischer Unternehmen (KMU) auf dem Gebiet der Verfahrenstechnik. Das Konsortium besteht aus Hochschulen und industriellem Mittelstand, insgesamt zehn Partner aus sechs europäischen Ländern. Der Lehrstuhl FVT leistet hier einen Beitrag zur Optimierung von Wärmeübertragern aus Kunststoff, die in chemisch aggressiven Systemen zum Einsatz kommen.
Zielsetzung des im November 2011 begonnenen Projektes CAPSOL - Design Technologies for Multi-scale Innovation and Integration in Post-Combustion CO2 Capture: From Molecules to Unit Operations and Integrated Plants (Auslegungsmethoden für die ganzheitliche Innovation und Implementierung der CO2-Abscheidung in Nachverbrennungsanlagen: Von Molekülen bis hin zu Grundoperationen und integrierten Produktionsorten) ist es, Hochleistungslösungsmittel für das Auffangen von CO2 zu finden, innovative Einbauten für Trennapparate zu konstruieren und optimale Prozessführungen zu entwickeln. Die 12 beteiligten Industrieunternehmen und Hochschulen kommen aus 6 europäischen Ländern. Die Aufgabe des Lehrstuhls FVT ist es, virtuelle Experimente mit den neu entwickelten Lösungsmitteln und Einbauten durchzuführen und im Anschluss daran die Besten in Technikums-Versuchen zu überprüfen.
Im jüngsten Projekt EFENIS (Efficient Energy Integrated Solutions for Manufacturing Industries) werden innovative Energiemanagementsysteme und effiziente Low-Carbon-Technologien in Bezug auf überregionale Anwendungen entwickelt. Dabei geht es sowohl um die Auslegung neuer Anlagen als auch um die Nachrüstung bestehender Systeme. Involviert sind 15 Partner aus Industrie und Hochschulen aus neun europäischen Ländern sowie China und Korea.
Auch auf nationaler Ebene ist das starke Engagement in Kooperationsprojekten sichtbar: Der Lehrstuhl FVT ist ein Schlüsselpartner in dem vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten großangelegten Projekt InnovA2 zur Optimierung von Wärmeüberträgern für die Prozessindustrie. Außerdem ist der Lehrstuhl an dem Spitzencluster IT‘S OWL maßgeblich beteiligt.