Anlässlich des ersten Jahrestags der Erdbeben-Katastrophe in Ost-Japan lud die Generalsekretärin des DAAD (Deutscher Akademischer Austauschdienst), Dr. Dorothea Rüland, Anfang des Sommersemesters 2012 eine Delegation der Universität Paderborn zu einer Gedenkveranstaltung nach Bonn ein.
Am 11. März 2011 wurde Japan vom schwersten Erdbeben seiner jüngeren Geschichte heimgesucht. Das Beben Ost-Japans und der ihm folgende Tsunami hatten neben immensen Zerstörungen nahezu sechzehntausend Tote zur Folge. In der besonders betroffenen Region liegt die Universität Tohoku. Mit deren wirtschaftswissenschaftlicher Fakultät hatten die Paderborner Wirtschaftswissenschaften kurz zuvor ein Kooperationsabkommen für Studium und Forschung abgeschlossen. Dieses sieht den Austausch Studierender des Bereichs Wirtschaftswissenschaften auf Bachelor- und Masterebene vor und eröffnet zusätzlich Möglichkeiten der Forschungszusammenarbeit und Ausbildung von Doktoranden. Tohoku-Beauftragter der Paderborner Fakultät für Wirtschaftswissenschaften, Prof. Dr. Stefan Jungblut: "Um unserer neuen Partneruniversität in dieser schwierigen Zeit beizustehen, konnte kurzfristig, mit Unterstützung von Präsidium und International Office der Universität Paderborn sowie dem DAAD, die Zahl der geförderten Austauschstudienplätze für Studierende der Universität Tohoku vervielfacht werden. So freuen wir uns sehr, im Studienjahr 2011/12 mehr als 20 Studierende der Universität Tohoku an unserer Fakultät begrüßen zu dürfen." Das begleitende Sonderförderprogramm des DAAD wurde aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert.
Im Mittelpunkt der Gedenkveranstaltung stand die Begegnung mit japanischen Studierenden und Dozenten der Tohoku-Universität. Die japanischen Studierenden sind derzeit alle als Austauschstudierende an der Paderborner Fakultät für Wirtschaftswissenschaften eingeschrieben. Sie berichteten über die Auswirkungen der Katastrophe, die Anstrengungen zur Wiederherstellung des Universitätsbetriebs und über freiwillige Hilfsmaßnahmen zum Wiederaufbau der Region. An der DAAD-Gedenkveranstaltung nahmen u. a. neben dem Generalkonsul von Japan in Nordrhein-Westfalen, Kiyoshi Koinuma, auch der Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Universität Tohoku, Prof. Seiichi Ohtaki, sowie Dr. Matthias Hack, Leiter des BMBF-Referates Zusammenarbeit mit Asien und Ozeanien, teil.