Ab­schieds­vor­le­sung von Prof. Dr. Man­fred H. Pahl nach 26 Jahren an der Uni­versität Pader­born: „Ein Blick in die Welt“

 |  Forschung - Research

Er hat das Gesicht der Paderborner Universität entscheidend mitgeprägt: In 26 erfolgreichen und arbeitsintensiven Jahren hat Prof. Dr.-Ing. Dr. h.c. mult. Manfred H. Pahl die Mechanische Verfahrenstechnik und Umweltverfahrenstechnik aufgebaut und für ihr nationales wie internationales Renommee gesorgt. Am 14. Juni hielt er vor Studenten und langjährigen Weggefährten seine Abschiedsvorlesung.

 

Das Thema der Vorlesung war programmatisch: „Pensionär Manfred Pahl – Ein Blick in die Welt“. So recht konnte aber keiner der Anwesenden daran glauben, dass nun ruhigere Zeiten für Prof. Pahl anbrechen. Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier, Dekan der Fakultät für Maschinenbau, lobte die Kreativität und Tatkraft seines Kollegen, der so viele Menschen in der ganzen Welt für internationale Kooperationen begeistert hat: Prof. Pahl habe die Energie einer „wild gewordenen Tunnelbohrmaschine“ – und seine Kollegen manchmal Schwierigkeiten, hinterher zu kommen.

 

Obwohl er fast fünfzig Doktor- und 250 Diplomarbeiten betreut hat, fand der Paderborner Professor immer noch genügend Zeit für 150 Publikationen. Und da anwendbares Wissen zu Innovationen führt, ist er auch für eine ganze Reihe von Erfindungen verantwortlich. Mit seinen Mitarbeitern entwickelte er beispielsweise ein Gewürzzerkleinerungs-Verfahren, das 100 % mehr Gewürzkraft bewirkt, und eine Emulsion, die die benötigte Kühlschmiermenge sogar auf ein Sechstel reduziert. Solche Entwicklungen, darauf ist er besonders stolz, setzen sich sofort in der Industrie durch und werden umgehend eingesetzt.

 

Die Verfahrenstechnik hat ihn daher in viele Länder überall auf dem Globus geführt und tatsächlich ist nicht bloß die reine Wissenschaft, sondern die Völkerverständigung eines der Hauptanliegen Pahls: „Ich gehe als Ingenieur in die Welt und helfe den Menschen beim Umsetzen von Wissen.“ Besonders hervorzuheben ist das Engagement für die Chinesisch-Deutsche Technische Fakultät (CDTF) in Qingdao, für deren Gründung er sich intensiv eingesetzt hat. Der Dekan der CDTF, Prof. Qingling Li, bedankte sich persönlich für die langjährige Kooperation: „Sie sind nicht nur Wissenschaftler, sondern auch Diplomat.“

 

In seiner Laudatio „Einer, der aus Schlesien auszog, um Lehre und Wissenschaft in die Welt zu tragen“ bereitete Prof. Dr.-Ing. Kurt-Alfred Ruppert seinen Kollegen auch schon auf den neuen Lebensabschnitt vor: Hausarbeit sei nichts anderes als angewandte Verfahrenstechnik

 

Foto (Stefan Freundlieb): Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch (li.), Laudator Prof. Dr.-Ing. Kurt-Alfred Ruppert (2.v.re.) und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier (re.), Dekan der Fakultät für Maschinenbau, gratulieren Prof. Dr.-Ing. Manfred H. Pahl zur „Pensionierung“.

Foto (Stefan Freundlieb): Rektor Prof. Dr. Nikolaus Risch (li.), Laudator Prof. Dr.-Ing. Kurt-Alfred Ruppert (2.v.re.) und Prof. Dr.-Ing. Jürgen Gausemeier (re.), Dekan der Fakultät für Maschinenbau, gratulieren Prof. Dr.-Ing. Manfred H. Pahl zur „Pensionierung“.


Großfoto: Abschiedsvorlesung_Prof._Pahl_1.jpg (904 KB)

 

 

 

Foto (Stefan Freundlieb): Prof. Dr. Manfred H. Pahl
Foto (Stefan Freundlieb): Prof. Dr. Manfred H. Pahl