Rekur­sion, Re­flex­iv­ität und Un-Berechen­barkeit – Vor­trag von Ir­ina Kaldrack am 22. Mai 2012

Die Grenzen der Erkenntnis wird Dr. Irina Kaldrack am kommenden Dienstag in ihrem Vortrag zum Thema „Rekursion, Reflexivität und Un-Berechenbarkeit“ thematisieren. Ihr Beitrag ist Teil der Ringvorlesung des Paderborner Graduiertenkollegs „Automatismen“, die im aktuellen Sommersemester unter dem Titel „Wiederholung, Rekursion, Verschiebung“ steht. Der Vortrag beginnt um 18.15 Uhr und findet in Raum E 5.333 statt. Interessierte Zuhörer sind herzlich willkommen.

In der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts werden zwei Grenzen des Wissens offenbar: Auf der einen Seite steht die Problematisierung logischer Kalküle durch Gödel und die Auseinandersetzung mit trivialen Maschinen durch Turing. Auf der anderen Seite steht das Problem eines quantentheoretischen Beobachters. Der Vortrag geht der Frage nach, wie diese beiden Probleme verbunden werden. Die These ist, dass Rekursion mit Selbstbezüglichkeit verbunden wird. Damit avanciert sie zum Garanten von Nichttrivialität und verspricht, neues Wissen zu erzeugen. Vor dem Hintergrund dieser Rekonstruktion stellt sich die Frage, ob (Selbst-)Reflexivität ein epistemischer Automatismus zur Verdeckung von Erkenntnis-Grenzen ist.

Irina Kaldrack ist Mitarbeiterin des interdisziplinären Forschungsprojekts eikones mit dem nationalen Forschungsschwerpunkt Bildkritik an der Universität Basel. Die Mathematikerin, Kultur- und Medienwissenschaftlerin promovierte an der HU Berlin und war als Postdoktorandin am Graduiertenkolleg „Automatismen“ tätig. Ihre Forschungsschwerpunkte sind die Wissens- und Mediengeschichte der Körperbewegung sowie Kultur- und Wissensgeschichte der Mathematik.

Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe des 2008 an der Universität Paderborn eingerichteten DFG-Graduiertenkollegs „Automatismen“. Die hier versammelten Dissertationsprojekte untersuchen Automatismen – verstanden als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen – im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur. Konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik. Weitere Informationen unter www.upb.de/gk-automatismen. Das Programm der aktuellen Ringvorlesung im Sommersemester 2012 finden Sie unter http://www.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/gk-automatismen/ringvorlesung/.