Am Dienstag, 5. Juni, wird Prof. Dr. Martina Dobbe die Ästhetik der Wiederholung in der Fotografie thematisieren. Ihr Vortrag mit dem Titel „Differenz und Wiederholung der appropriierenden Fotografie“ ist Teil der Ringvorlesung des Paderborner Graduiertenkollegs „Automatismen“, die im aktuellen Sommersemester unter dem Titel „Wiederholung, Rekursion, Verschiebung“ steht. Der Vortrag beginnt um 18:15 Uhr und findet in Raum E 5.333 statt, interessierte Zuhörer sind herzlich willkommen.
Die fotografischen Appropriationen von Sherrie Levine sind vermutlich die einschlägigsten Beispiele für eine Fotografie, die im Zusammenspiel von Wiederholung und (minimalisierter) Differenz operiert. Andere Beispiele – wie etwa die Re-Inszenierungen von Cindy Sherman und von Aneta Grzeszykowska – wurden jüngst als Prozessualisierung von Differenz und Wiederholung im Sinne des Palimpsests diskutiert. Lässt sich auf der Basis solcher Appropriationen eine Ästhetik der Wiederholung in der Fotografie formulieren? Welchen Rückhalt findet eine Ästhetik der Wiederholung im Medium bzw. im Dispositiv der Fotografie?
Und welche historischen Indices setzt die zeitgenössische Fotografie, die die Fotografie des Neuen Sehens reinszeniert?
Martina Dobbe ist Professorin für Kunstgeschichte und Kunstwissenschaft an der Universität der Künste, Berlin, sowie stellvertretende Sprecherin des dortigen DFG-Graduiertenkollegs „Das Wissen der Künste“. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Kunst der Moderne und fokussieren Fragen der Bild- und Medienästhetik. In ihrer Habilitationsschrift hat sie die Fotografie als theoretisches Objekt und das Paradigma des Fotografischen in der zeitgenössischen Kunst befragt. Aktuelle Forschungsarbeiten rekonstruieren die Verhältnisbestimmung von Installation und Skulptur als Bild.
Der Vortrag ist Teil der Veranstaltungsreihe des 2008 an der Universität Paderborn eingerichteten DFG-Graduiertenkollegs „Automatismen“. Die hier versammelten Dissertationsprojekte untersuchen Automatismen – verstanden als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen – im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur. Konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik. Weitere Informationen unter: www.upb.de/gk-automatismen. Das Programm der aktuellen Ringvorlesung im Sommersemester 2012 finden Sie unter http://www.uni-paderborn.de/institute-einrichtungen/gk-automatismen/ringvorlesung/.