An der Universität Paderborn wurde jetzt mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen das Advanced System Integration Center (ASEC) gegründet. Das neue Institut ist ein Kompetenzzentrum für Fragen der Systemintegration und bündelt das Wissen verschiedener Hochschulgruppen aus Elektrotechnik und Informatik.
Leiterin des neuen Kompetenzzentrums ist Prof. Dr.-Ing. Bärbel Mertsching, Institut für Elektrotechnik und Informationstechnik, die Stellvertretung übernimmt Prof. Dr. Wilfried Hauenschild, Institut für Informatik.
Unter Systemintegration werden Methoden und Technologien zum effizienten Einsatz technologischer Komponenten für eine zukunftsweisende Produktentwicklung entlang unternehmens- und branchenspezifischer Wertschöpfungsketten verstanden. Prof. Mertsching, Leiterin des ASEC: "Statt einzelne Komponenten getrennt zu entwickeln, um sie anschließend zu einem Gesamtsystem zusammenzusetzen, wird unter dem Begriff Systemintegration verstanden, mit dem Blick auf anwendungsorientierte Systemlösungen einzelne Module kostenoptimal, leistungsfähig und hochkompakt zu entwickeln und zu integrieren." Die Spanne möglicher Anwendungsgebiete ist entsprechend umfangreich und reicht von mikroelektronischen Systemen, die auf einzelnen Chips untergebracht sind, bis hin zu komplexen Systemen für die industrielle Bildverarbeitung und Robotik. Einen weiteren Schwerpunkt bildet die drahtlose und mobile Kommunikation.
Das ASEC strebt enge Kooperationen mit der regionalen Industrie, darüber hinaus aber auch mit überregionalen Unternehmen und Forschungseinrichtungen an. Bereits jetzt arbeitet das ASEC eng mit verschiedenen Einrichtungen zusammen. Besonderer Partner ist das ebenfalls in Paderborn ansässigen Fraunhofer Institut für Zuverlässigkeit und Mikrointegration, mit dem schon mehrere Referenzprojekte gemeinsam auf den Weg gebracht wurden. Aktuell entwickeln die beiden Partner gemeinsam mit der Deutschen Post AG ein neues System, welches mit Hilfe von RFIDs eine elektronische Verfolgung von Briefbehältern realisiert. Anstatt wie bisher auf einem Papierstreifen mit Barcode werden jetzt die Behälter-spezifischen Daten auf einem RFID-Chip, der eine integrierte Kommunikationseinheit enthält, gespeichert. Mit Hilfe von elektronischen Lesegeräten kann nun jeder einzelne Behälter jederzeit lokalisiert werden. ASEC ist weiterhin universitärer Partner in InnoSys, der Initiative Innovative Industrielle Systemintegration NRW, die vom Ministerium für Innovation, Wissenschaft, Forschung und Technologie des Landes Nordrhein-Westfalen finanziert wird. InnoSys hat sich zum Ziel gesetzt, die in NRW und darüber hinaus tätige Industrie auf dem Gebiet Systemintegration zu unterstützen, damit deren Wettbewerbsposition im internationalen Vergleich ausgebaut werden kann.
Weitere Informationen zum ASEC stehen im Internet unter asec.uni-paderborn.de und http://www.innosys-nrw.de.