Am vergangenen Freitag hat die NRW-Europaministerin Dr. Angelice Schwall-Düren die Universität Paderborn besucht und sich in einem Dialog mit Wissenschaftlern und Studierenden mit dem Thema „Europa in der Krise“ auseinandergesetzt. Sie sprach über Zusammenhalt oder Auseinanderdriften Europas. Begrüßt wurden die Teilnehmer der Veranstaltung von Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch.
In der Krise dürfe kein europäisches Land ein anderes im Stich lassen, dies würde am Ende allen Schaden zufügen, war sich Ministerin Schwall-Düren sicher. Auch in Krisenzeiten Europas stehe sie hinter der Gemeinschaft. Und dass ihr Herz für Europa schlägt, machte sie bereits unmissverständlich deutlich. Als Bundestagsmitglied wich sie von der Linie ihrer Fraktion ab und setzte sich demonstrativ für eine Griechenland-Hilfe ein. Sie habe sich vorgenommen, den Austausch zwischen Politik und Wissenschaft zu intensivieren, daher sei es sehr gut, damit in Paderborn anzufangen. „Paderborn ist schließlich eine Pionierstadt der Regionen.“ Damit spielte die Ministerin auf die 1.200 Jahre alte Verbindung mit der französischen Stadt Le Mans an. „Die aktuelle Herausforderung Europas besteht darin, den Primat der Politik gegenüber dem Druck der Wirtschaft wieder zu gewinnen“, fügte Schwall-Düren hinzu.
Der OWL-Europaabgeordnete Elmar Brok setzte sich ebenfalls für ein starkes und weiter zusammenwachsendes Europa ein. „Alle kritischen Fragen der Gegenwart sind angesichts der Globalisierung nur durch mehr Integration zu realisieren, jedes Land für sich ist zu klein, um weltweit zu bestehen.“ Sollte diese Integration nicht gelingen, würden die Auswirkungen spätestens in zehn Jahren zu spüren sein. Das sei dann „das Ende der Veranstaltung Europa“.
An der anschließenden Podiumsdiskussion, die von Prof. Dr. Dieter Krimphove von der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften moderiert wurde, nahmen zudem teil: Birgit Sippel, Mitglied des Europäischen Parlaments, Harald Grefe, Stellvertr. Hauptgeschäftsführer IHK Ostwestfalen Bielefeld, sowie Christoph Husemann, Universität Paderborn, Vorsitzender des AStA.
Text: Patrick Kleibold, Referat Presse und Kommunikation