Das Eltern-Service-Büro bietet ab sofort Beratung für Beschäftigte und Studierende an, die Angehörige pflegen. Begleitend steht seit Januar 2011 ein Internetportal zur Vereinbarkeit von Pflege und Beruf/Studium zur Verfügung. Die Universität reagiert damit auf die sich verändernde Gesellschaftsstruktur und erweitert die familienfreundliche Hochschule um ein weiteres Unterstützungsangebot für Beschäftigte und Studierende.
In Deutschland sind derzeit über zwei Millionen Menschen pflegebedürftig, von denen zwei Drittel zu Hause gepflegt und betreut werden. Aufgrund des demografischen Wandels werden diese Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen. Pflegebedürftige Angehörige werden überwiegend von Frauen betreut, aber auch Männer beteiligen sich zunehmend an der Pflege. Sind die Betreuungspersonen berufstätig – ob in Teilzeit oder Vollzeit –, gestaltet sich die Vereinbarkeit von Beruf und privater Pflege oft sehr schwierig. Neben der physischen Anstrengung bringt die Pflege von älteren Angehörigen auch psychische Belastungen mit sich – bedrückende Situationen zu Hause, die Auseinandersetzung mit Krankheit und Tod eines lieben Menschen, Wegbrechen sozialer Kontakte, Sorgen. Am Arbeitsplatz und unter Kolleginnen und Kollegen wird ein solch heikles Thema oft nicht thematisiert.
Das Eltern-Service-Büro bietet daher Beratungen an, bei der die persönliche Situation betrachtet und Unterstützungsmöglichkeiten aufgezeigt werden. „An der Hochschule müssen wir ein Bewusstsein für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf entwickeln. Die Pflege von Angehörigen ist ein Thema, das uns alle früher oder später betrifft und das bisher im Berufsleben wenig thematisiert wird“, so Diplompädagogin Barbara Pickhardt, Leiterin des Eltern-Service-Büros. Themen in der Beratung sind die familienfreundliche Gestaltung des Arbeitsplatzes, Unterstützungsmöglichkeiten im Alltag, Finanzierung von Pflege sowie die rechtlichen Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz. Die Beratung richtet sich an Beschäftigte und Studierende, die bereits Angehörige pflegen und sich für weitere Informationen oder den Austausch mit einer neutralen Person interessieren. „Oft ist es hilfreich, mit außenstehenden Personen zu sprechen und so weitere Angebote und Informationen kennenzulernen“, so Barbara Pickhardt. Aber auch Hochschulangehörige, die noch nicht direkt betroffen sind, deren Angehörige aber in naher Zukunft möglicherweise von Pflegebedürftigkeit bedroht sind, können sich zu den genannten Themen beraten lassen. Die Beratung ist vertraulich und unterliegt der Schweigepflicht.
Das Internetportal bündelt Informationen zum Thema Vereinbarkeit von Pflege und Beruf/Studium und stellt zudem eine Seite speziell für Pflegende von demenziell Erkrankten zur Verfügung. Auch die rechtlichen Rahmenbedingungen stellt das Portal vor: Das Pflegezeitgesetz von 2008 ermöglicht es z. B. Beschäftigten, für einen begrenzten Zeitraum in Pflegezeit zu gehen, auch der Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst der Länder (TV-L) und das Landesbeamtengesetz sehen Regelungen für den Fall der Pflege von Angehörigen vor. Im Rahmen des Audits „familiengerechte Hochschule“ veranstaltete die interne Fort- und Weiterbildung der Universität Paderborn 2010 und 2011 bereits die Fortbildungen „Wenn die Eltern älter werden“ und „Vorsorge nicht erst im Alter“, die große Resonanz fanden.
Weitere Informationen erhalten Sie auf der unten angegebenen Internetseite oder im Eltern-Service-Büro. Den Informationsflyer zur Pflegeberatung finden Sie unter folgendem Link: http://www.uni-paderborn.de/fileadmin/fgh/download/Flyer-FGH-Pflege-3-final.pdf
Kontakt
Eltern-Service-Büro
Dipl.-Päd. Barbara Pickhardt
Raum: E2.101
Telefon: 05251/60-3725
E-Mail: barbara.pickhardt@upb.de
URL: http://www.uni-paderborn.de/universitaet/familiengerechte-hochschule/vereinbarkeit-von-pflege-und-berufstudium/