Der Diplom-Ingenieur Sven Bednorz vom Laboratorium für Werkstoff- und Fügetechnik (LWF) der Universität Paderborn ist beim Nachwuchswettbewerb der fertigungstechnischen Fachtagung „Kleben im Leichtbau bewegter Massen“ mit dem ersten Preis ausgezeichnet worden. Die Auszeichnung erhielt das LWF auf der diesjährigen Fachtagung Fertigungstechnologie Kleben im Oktober 2010 in Stuttgart.
Im Rahmen der Veranstaltung fand zum wiederholten Male der Wettbewerb für klebtechnische Nachwuchskräfte statt. Die Nachwuchswissenschaftler hatten die Aufgabe, ihre Forschungsarbeit einem Fachpublikum zu präsentieren und zu verteidigen. Dabei wurde Diplom-Ingenieur Sven Bednorz von den anwesenden Klebtechnik-Experten für seine herausragende Forschungsarbeit der erste Preis verliehen. Die Arbeiten von Sven Bednorz am Lehrstuhl von Professor Dr.-Ing. Ortwin Hahn leisteten einen innovativen Beitrag dazu, Leichtbauwerkstoffe wie z. B. Aluminium mit hochfestem, presshartem Stahl durch Kleben in Kombination mit mechanischem Fügen wirtschaftlich zu verbinden.
Das LWF forscht bereits seit Jahren sehr erfolgreich in Kooperation mit der Automobilindustrie und den Zuliefererfirmen. Zahlreiche Entwicklungen aus Kooperationsprojekten, z. B. den Projekten „Mischbau“, „FügeKunSt“, „Nanobond“ und „Dynaconnect“, haben im Laufe der Zeit die Umsetzung in die Serienfertigung gefunden und wurden mit Auszeichnungen gewürdigt, bspw. dem Stahlinnovationspreis im Jahr 2000.
Leichtbaukonzepte werden in Zukunft einen wesentlichen Anteil bei der Gewichtsreduktion von bewegten Massen in der Verkehrstechnik sowie bei der Herstellung industrieller Güter insgesamt leisten müssen. Eine Möglichkeit, Leichtbau zu erreichen, besteht darin, die Eigenschaftsprofile technischer Werkstoffe bei der Herstellung von Produkten effizienter zu nutzen. Dies führt zur verstärkten Anwendung von Werkstoffen im Materialmix. Eine besondere Herausforderung, diesen Entwicklungstrend zu effizienten Mischbaustrukturen erfolgreich voranzutreiben, liegt darin, die Werkstoffe wirtschaftlich und prozesssicher im Hinblick auf Anforderungen in Bezug auf Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit und andere Funktionalitäten zu verbinden. In Anbetracht der metallurgischen Unverträglichkeit der Werkstoffe können thermische Fügeverfahren in der Regel nicht eingesetzt werden. Als geeignete und universell einsetzbare Verbindungstechnik bieten sich das Kleben und das mechanische Fügen zur Herstellung von Produkten im Materialmix an. Dabei besitzt die Klebtechnik ein besonders hohes Innovationspotenzial, wie zahlreiche neue Entwicklungen auf dem Gebiet der Elektronik, des Maschinen- und Anlagenbaus sowie der Verkehrstechnik zeigen.