Stu­dentische Presseagen­tur CUL­TURA ist on­line – Weit­er­er Draht zwis­chen Wis­senschaft und Öf­fent­lich­keit

Seit Juni 2010 läuft an der Universität Paderborn das Projekt „Studentische Presseagentur CULTURA“. Studierende erhalten hier die Möglichkeit, Themen aus der kulturwissenschaftlichen Forschung journalistisch aufzuarbeiten und einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen. „Im Zentrum der Arbeit von CULTURA steht der Austausch zwischen Wissenschaft und Öffentlichkeit“, sagt Projektleiterin Prof. Dr. Eva-Maria Seng vom Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe der UNESCO. Unter http://cultura.upb.de können die ersten Beiträge aus der Projektarbeit nachgelesen werden.

Die Studierenden beschäftigen sich unter anderem mit der Frage, was wissenschaftliche Forschung leistet. Fortschritte in Bereichen wie Medizin oder Technik seien evident und im Alltag direkt greifbar. Erfolge der Geisteswissenschaften hingegen schienen nur für ein eingeweihtes Publikum relevant. Schnell entstünde hier das Bild eines im Elfenbeinturm arbeitenden, sich selbst genügenden Forschers, sagt Seng. „Insbesondere Fragestellungen und Forschungen aus dem Bereich des kulturellen Erbes werden einem nichtwissenschaftlichen Publikum zugänglich gemacht“, fügte die Professorin hinzu. Gleichzeitig solle jedoch auch eine Rückkopplung des Informationsflusses erreicht werden. In die Berichterstattung würden Meinungsbilder zu bestimmten Themen einfließen, die von den Studierenden erstellt und ausgewertet würden. „Die Tuchfühlung zur öffentlichen Meinung ermöglicht dabei nicht zuletzt, gesellschaftlich relevante Fragestellungen in die Wissenschaft zurückzuspiegeln“, so Seng.

Das von der VolkswagenStiftung geförderte Projekt bietet zudem ein innovatives Lehr- und Ausbildungskonzept. Den Paderborner Studierenden werden Workshops angeboten, in denen Experten aus dem Bereich des Wissenschaftsjournalismus und der Öffentlichkeitsarbeit unterschiedlicher Institutionen in journalistische Arbeitsweisen und Methoden einführen. Drei von insgesamt sechs Expertenworkshops fanden bereits statt und wurden von den Studierenden sehr positiv aufgenommen.

In diesem Jahr wird die Veranstaltungsreihe fortgesetzt. Zu Gast sind dann Dr. Heinrich Wefing vom politischen Ressort der Wochenzeitung Die ZEIT, deren ehemaliger Chefredakteur Prof. Dr. Robert Leicht und Thomas Rietig von der Nachrichtenagentur dapd. Auf der projekteigenen Website finden sich neben den ersten Beiträgen nähere Informationen zur CULTURA und den angebotenen Expertenworkshops.

Foto (Universität Paderborn, Moritz Schäfer): Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO, will den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft fördern.
Foto (Universität Paderborn, Moritz Schäfer): Prof. Dr. Eva-Maria Seng, Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe UNESCO, will den Dialog zwischen Forschung und Gesellschaft fördern.