Mitte Januar, vom 19. bis 21.01.2006 öffnete das L-LAB, Forschungsinstitut der Universität Paderborn und des Automobilzulieferers Hella, seine Pforten und präsentierte aktuelle Forschungsarbeiten ganz nach dem Motto „Forschung zum Anfassen“. Zusätzlich wurde in der Lehrwerkstatt der Hella Leuchtensysteme GmbH über die Möglichkeiten der dort angebotenen Ausbildungsberufe informiert.
Donnerstag und Freitag kamen überwiegend Schüler aus der Region mit ihren Lehrern, um das L-LAB kennen zu lernen. Aber auch Mitarbeiter von der Universität und von Hella nutzten die Möglichkeit, Informationen aus erster Hand zu erhalten und mehr über die aktuellen Forschungsarbeiten im L-LAB zu erfahren. Am Samstag bekundeten zahlreiche Privatpersonen durch ihren Besuch Interesse an der automobilen Zukunft.
Die einzelnen Arbeitsgruppen haben ihre Arbeitsschwerpunkte mit Hilfe von Versuchsaufbauten, Prototypen und verschiedenen Tests anschaulich dargestellt. So konnten Besucher ihre Verkehrsauffassung und ihre Fähigkeit zur peripheren Wahrnehmung testen. Im Dunkellabor wurde erklärt, wie das menschliche Auge funktioniert, wie der Mensch zunächst Helligkeitsunterschiede wahrnimmt, bevor er ein Objekt tatsächlich erkennen kann. Weiter wurde ein System vorgestellt, mit dem die Blickbewegungen von Menschen aufgezeichnet werden können. Dies wird u.a. eingesetzt, um zu erfahren, wie lange der Blick eines Autofahrers nicht auf die Fahrbahn, sondern z. B. auf ein Navigationssystem gerichtet ist. Ein besonderer Anziehungspunkt war der Fahrsimulator, in dem Interessierte eine virtuelle Strecke, in einem Smart sitzend, zurücklegen konnten.
Neben der anschaulichen Vorstellung der Forschungsarbeiten konnten sich Besucher verschiedene Vorträge anhören. Beispielsweise wurde erklärt, was „mesopisches“ Sehen, das Sehen in der Dämmerung, ist. Wie stellt man sich den Scheinwerfer der Zukunft vor und was bedeute aktives Licht? Welche Rolle spielen neue Lichtquellen wie LEDs und neue Werkstoffe für Scheinwerfer? Wie kann ein Fahrzeug automatisch eine Kollision vermeiden? In welchen Situationen lässt sich der Mensch optisch täuschen? Auf diese und viele weitere Fragen konnten Besucher Antworten finden.
Während der L-LAB Days konnten die jungen Wissenschaftler die Begeisterung, mit der sie täglich an spannenden Themen rund um das Automobil forschen, an die zahlreichen Besucher weitergeben. Vielleicht waren die neuen Einblicke in aktuelle Forschungsthemen auch eine Art Wegweiser für die berufliche Entwicklung des einen oder anderen Besuchers.