Am Freitag, 8. Oktober 2010, feierte die Fakultät für Kulturwissenschaften der Universität Paderborn gemeinsam mit etwa 500 Gästen ihren „Tag der Fakultät“ im Auditorium maximum. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand die Verabschiedung der 100 Absolventinnen und Absolventen aller Bachelor-, Master-, Diplom- und Magisterstudiengänge des akademischen Jahres 2009/2010. Die Gratulationen richteten sich außerdem an Promovenden und Habilitanden aus den kulturwissenschaftlichen Fachbereichen, die ihre Arbeit im Laufe der beiden vergangenen Semester erfolgreich abgeschlossen haben.
„Ich hoffe, dass Sie an der Uni Paderborn eine Zeit erlebt haben, an die Sie sich gern zurückerinnern werden“, leitete Prof. Dr. Volker Peckhaus seinen traditionellen „Bericht des Dekans“ ein und betonte, diese Hoffnung sei keineswegs unbegründet: Noch nie zuvor habe man in der deutschen Hochschulpolitik „so viel Geld für die Verbesserung der Studienbedingungen ausgegeben“ wie in den letzten Jahren. Dabei sei die Fakultät für Kulturwissenschaften stets bestrebt, diese Mittel im Sinne des humboldtschen Bildungsideals zugunsten einer wahren „Gemeinschaft Lernender und Lehrender“ einzusetzen, damit letztere nicht zunehmend durch ein „Dienstleister-Kunden-Verhältnis“ ersetzt würde.
Unter Verweis auf ein neu installiertes Qualitätsmanagement-System zeigte sich auch Präsidiumsmitglied Prof. Dr. Dorothee Meister in ihrer Ansprache zuversichtlich, dass die Absolventinnen und Absolventen künftig einen Grund mehr hätten, die Entwicklungen ihrer Universität weiterhin mit Interesse zu verfolgen. Ohne die temporär teils angespannte Raum- und Personalsituation unter den Tisch zu kehren, betonte Meister, dass auch diesbezüglich gezielt an einer intelligenten Problemlösung gearbeitet werde.
Mit dem Bild vom „Jahreszeitenwechsel“ freute sich die Vizepräsidentin, passend zum goldenen Herbstwetter, schließlich für die Absolventinnen und Absolventen über die reiche „Zeugnis-Ernte“ und gab ihnen die besten Wünsche für möglichst wenig „winterliche Kälte“ auf dem ersten Arbeitsmarkt sowie einen „schnellen Start in den nächsten Frühling“ mit auf den Weg.
Mit viel Applaus wurden auch die Grußworte des ersten Vorsitzenden von Alumni Paderborn, Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese, bedacht, der sich bewusst nicht damit begnügte, vor den „frisch gebackenen Ehemaligen“ die Werbetrommel für den Ehemaligenverein zu rühren: In einer überaus anschaulichen, bildgewaltigen Rede machte er deutlich, dass ein zentrales Anliegen der Universität – und insbesondere der Kulturwissenschaften – darin bestehen müsse, „Menschen mit der Fähigkeit zum Perspektivenwechsel“ auszubilden.
Im Anschluss an einen feierlichen Nachruf auf PD Dr. Werner Biermann (Kooperationsstelle Wissenschaft – Arbeit – Gesellschaft (KOWAG)), die Vorstellung neuberufener sowie die Verabschiedung wegberufener Professoren erreichte die Veranstaltung ihren Höhepunkt mit der Aushändigung der Urkunden an die Absolventinnen und Absolventen.
Herausragende Abschlussarbeiten wurden auch in diesem Jahr honoriert durch die Verleihung des „Ferdinand Schöningh-Promotionspreises“ (Preisträgerin: Dr. Johanna Canaris, Neuere deutsche Literaturwissenschaft) sowie des „Margarete Schrader-Preises“ (Preisträger(innen): Moritz Hinnerk Schäfer, Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft (Magister); Vanessa Tuncer, Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Master) und Sabine Stukenbrok, Geschichte der frühen Neuzeit (Magister)); ferner durch den „Preis der Dienstleistungsgruppe Salzkotten (DGS)“ (Preisträger(innen): Sarah Henneke, Kunst (Lehramt für Gymnasien und Gesamtschulen); Judith Wimmer, Medienwissenschaft (Diplom); Markus Wierschem, Anglistisch-Amerikanistische Literatur- und Kulturwissenschaft (Master)).
Für besondere Verdienste in der Lehre geehrt wurden Katharina Köller (Institut für Germanistik und Vergleichende Literaturwissenschaft) mit dem Mittelbau-Förderpreis; Prof. Dr. Johannes Süßmann (Historisches Institut) mit dem professoralen Lehrpreis sowie Prof. em. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese (Institut für Anglistik und Amerikanistik) mit dem Preis für das Lebenswerk. „Gemeinsam mit uns trotzen Sie immer neuen Komplikationen, die der Massenbetrieb und die zunehmende Bürokratisierung mit sich bringen können“, erläuterte Thomas Köster, Vorsitzender der Fachschaftsvertretung der Fakultät, die Entscheidung der Jury. Durch überdurchschnittliches Engagement seitens der Lehrenden würden für die Studierenden Möglichkeiten geschaffen, die ein „Kassenmodell-Studium nach Düsseldorfer planungsstrategischer Machart“ eben nicht mehr hergebe.
Musikalisch eindrucksvoll umrahmt wurden die Feierlichkeiten durch David Beisel & Band. Besonderer Dank galt dem Engagement aller Sponsoren: der DGS-Stiftung, der DBV Versicherung und dem Ferdinand Schöningh-Verlag.
Text: Lara Gerhardts