Mi­chael Brand, La­borin­genieur im Dir­ect Man­u­fac­tur­ing Re­search Cen­ter (DM­RC) der Uni­versität, er­reichte beim Her­mannslauf am let­zten Son­ntag den 2. Platz

Michael Brand, der beim Hermannslauf den zweiten Platz erreichte, wurde darum gebeten, für die interessierte Hochschulöffentlichkeit von der Veranstaltung zu berichten. Brand, Laboringenieur im Direct Manufacturing Research Center (DMRC) der Universität Paderborn, erzählt hier sehr authentisch, wie sich die Sportveranstaltung am letzten Sonntag für ihn darstellte:
 

Zum Lauf:

Es ist schon ein hartes Stück Arbeit, sich auf diesen Lauf vorzubereiten. Viel Zeit, Geduld und vor allem Ehrgeiz benötigt es und immer wieder stellt man sich die Frage, ob das Training reichen wird, damit die eigenen Erwartungen erreicht werden. Am Sonntag war es dann soweit:

  • 6:30 aufstehen
     
  • Kleine Runde Einlaufen, ca. 2 km
     
  • Danach folgt eine Dusche (Das Programm dient zum Wachwerden!)
     
  • 7:30 Frühstück
     
  • 8:30 Abfahrt mit dem Bus und Vereinskollegen zum Hermannsdenkmal nach Detmold
     
  • 9:30 Ankunft
     
  • Startvorbereitung treffen: passende Kleidung anziehen, Schuhe wählen, nochmals ausreichend trinken (sehr wichtig, da es sehr warm war an diesem Tag)
     
  • 10:00 Das Einlaufen beginnt; ca. 5 km mit wechselndem Tempo.
     
  • 10:45 nochmals letzte taktische Besprechung für den Rennverlauf mit Trainer Michael Amstutz (selbst zweimaliger Hermannslaufsieger)
     
  • 10:55 Es geht zur Startlinie – nun gibt es kein Zurück mehr: Man blickt in die Gesichter seiner Konkurrenten und wünscht sich gegenseitig viel Erfolg.
     
  • Letzte Überprüfung, ob die Schnürung der Schuhe OK ist.
     
  • Dann hört man schon das Klatschen der vielen  Zuschauer und weiß, dass es jetzt nur noch zehn Sekunden bis zum Start sind.
     

Rennverlauf:

Es konnte sich sofort nach dem Startschuss eine Dreiergruppe absetzen mit Elias Sansar, Frank Schouren LG Passau und Michael Brand.

Non-Stop-Ultra-Brakel Frank Schouren ging anfangs ein sehr hohes Tempo und konnte sich zeitweise einen kleinen Vorsprung von ca. 50 m herauslaufen. Am ersten Anstieg, dem Ehberg nach ca. 5 km, konnten Sansar und ich ihn jedoch stellen und schon am Ende des Berges hatten wir einen komfortablen Vorsprung herausgelaufen. Ich konnte Sansar bis ca. 15 km folgen, aber dann merkte ich schon, es wird sehr schwer werden, bei diesen Temperaturen bei ihm mitzuhalten. Dazu kam noch, dass ich mich einen Tag zuvor noch von meinen Arzt an einer Muskelverletzung der Schulter behandeln lassen musste.

Aber ich hatte Glück und verspürte keine Schmerzen während des Laufes. Dennoch war Elias Sansar für mich an diesem Tag nicht zu schlagen. Er ist ein absolut perfekter Athlet. Sicherlich verspürt man während des Laufes schon ein gewisses Maß an Schmerzen und Erschöpfung und man fragt sich, warum tue ich mir das eigentlich an. Aber spätestens, wenn man auf die Promenade der Sparrenburg einläuft (Zielgerade) und die tausende Zuschauer einem zujubeln, vergisst man all die Schmerzen und sagt sich fünf Minuten nach dem Zieleinlauf: Im nächsten Jahr musst du es noch besser machen! Denn nach dem Hermann ist vor dem Hermann.

Mit dem zweiten Platz bin ich sehr zufrieden. Es ist die beste Platzierung für mich bei dieser Veranstaltung. Ich hoffe, dass ich verletzungsfrei bleibe und auch im nächsten Jahr wieder an der Startlinie stehen kann. Vielleicht kann ich mich dann nochmals verbessern.

Ein großer Dank gilt auch meinen Trainingspartnern und Beratern wie Michael Amstutz, ohne die eine solche Leistung sicherlich nicht möglich wäre.

In der Woche nach dem Lauf werde ich mich erstmal erholen und meinen Muskelkater auskurieren.
 

Zum Lauf und zur Strecke selbst:

Es ist landschaftlich ein sehr schöner Lauf, der aber sicherlich zu den schwersten Läufen in dieser Region gehört. Von der Stimmung im Vorfeld und während der Veranstaltung einer der besten in ganz Deutschland. Er zeichnet sich auch durch eine sehr gute Organisation aus. Trotz der großen Teilnehmerzahl empfinde ich diesen Lauf als eine sehr familiäre Veranstaltung, was nicht mehr bei allen Veranstaltungen der Fall ist. Der Hermannslauf ist halt ein Mythos. Also man kann sagen, einmal wenigstens ein Muss für jeden Läufer aus Ostwestfalen.
 

Arbeit am DMRC:

Seit dem 1.8.2009 arbeite ich als Laboringenieur am DMRC.

Meine Aufgaben bestehen darin, für einen einwandfreien technischen Zustand der Geräte zu sorgen, damit es möglichst zu keiner Einschränkung im laufenden Laborbetrieb kommt.

Auch die Unterstützung der wissenschaftlichen Mitarbeiter bei ihren Forschungsaufgaben gehört zu meinem alltäglichen Arbeitsalltag. Das Arbeiten am DMRC ist eine sehr spannende Arbeit, da es um eine zukunftsorientierte Fertigungstechnologie handelt, bei der es jeden Tag darum geht, neue Erfahrungen zu sammeln, zu verstehen und anschließend zu dokumentieren. Es ist eine sehr abwechslungsreiche Tätigkeit mit immer neuen Überraschungen.
 

Persönliches:

  • 27 Jahre
     
  • Wohnhaft in Bad Driburg
     
  • Nach der Schulzeit Ausbildung bei der Fa. Benteler in Paderborn als Industriemechaniker
     
  • Von 2003-2008 Studium Maschinenbau an der Universität Paderborn
     
  • Von April 2008 bis Aug. 2009 Fa. Optibelt Produktentwicklung
     
  • Seit Aug. 2009 DMRC Paderborn 
Foto (Dieter Müller): Michael Brand, Laboringenieur im Direct Manufacturing Research Center (DMRC) der Universität, erreichte beim Hermannslauf am letzten Sonntag den 2. Platz.
Foto (Dieter Müller): Michael Brand, Laboringenieur im Direct Manufacturing Research Center (DMRC) der Universität, erreichte beim Hermannslauf am letzten Sonntag den 2. Platz.