Selbst wenn im Department Sport und Gesundheit der Fakultät für Naturwissenschaften niemand genau sagen kann, wie oft der Preis der Sportwissenschaften schon vergeben worden ist, gehört er doch zur festen Tradition des Departments. Dementsprechend wurde die Auszeichnung in Verbindung mit der Ehemaligenvereinigung der Sportwissenschaft (VeSPa. e.V.) sowie gefördert durch die Sparkasse Paderborn auch am 9. Dezember wieder in den festlich geschmückten Räumlichkeiten des Instituts für Sportwissenschaften verliehen.
„Sie sind Vorbilder für spätere Studierendengenerationen. Ich kann Sie daher nur ermutigen, auf Ihrem positiven Weg weiterzugehen“, sagte der stellvertretende Geschäftsführende Direktor des Departments Sport und Gesundheit, Prof. Dr. Michael Weiß, in seinen einleitenden Worten. Prof. Dr. Hans-Joachim Warnecke, Dekan der Fakultät für Naturwissenschaften, verwies in seiner Begrüßungsansprache auf die „lebendige und bedeutende Rolle“, die der Bereich Sport in der Fakultät für Naturwissenschaften einnehme, und forderte alle Beteiligten auf, „die Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen als Herausforderung zu sehen und sich weiterhin positiv zu entwickeln.“ Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch betonte, dass „der Sport in Paderborn und über die Grenzen hinaus einen hohen Stellenwert genießt. Sie sind in der Fakultät auf einem guten Weg, können aber noch mehr erreichen, wenn Sie noch enger kooperieren und sich weiter vernetzen.“
Gleichzeitig dankte Risch der Sparkasse Paderborn, die von Anfang an als „Sponsor des Preises dabei ist und auch sonst einen verlässlichen Partner der Universität Paderborn darstellt.“ So war es dann auch Hubertus Böddeker, dem stellvertretenden Vorsitzenden der Sparkasse Paderborn, vorbehalten, die Preisträgerinnen Marjolijn Cordes und Christiane Lerch sowie Katharina Niestroj und Carolin Rübbelke zu ehren. Wie Dr. Jochen Baumeister in seiner Laudatio auf Cordes und Lerch erklärte, haben sich die beiden Studentinnen mit der Frage auseinandergesetzt, in wie fern die simulierten Bewegungsabläufe an der Nintendo Wii mit den realen körperlichen Bewegungen zu vergleichen sind und ob beide ähnliche Reaktionen im Gehirn auslösen.
Dabei stellten sie fest, dass die Aktivierungsmechanismen im Gehirn durchaus gleich sind, die Qualität und das Ausmaß dieser Reize, zum Beispiel in Sachen Aufmerksamkeit und Konzentration, bei der realen Bewegung aber um einiges höher ausfallen. „Durch diese Untersuchung könnten sich neue Möglichkeiten in der Rehabilitation ergeben, denn wenn betroffene Personen Bewegungsmuster völlig neu lernen müssen und durch den Einsatz einer Spielkonsole vielleicht noch Spaß und Freude dabei empfinden, ist dies eine hervorragend kombinierbare Maßnahme, die funktionieren kann“, stellte Dr. Baumeister heraus.
Prof. Dr. Hans Peter Brandl-Bredenbeck hielt im Anschluss die Laudatio auf die beiden Preisträgerinnen Katharina Niestroj und Carolin Rübbelke, die sich mit dem Thema „Informelle Bildung im Sport“ auseinandergesetzt haben. Dabei erkannten sie, dass die üblichen Bildungseinrichtungen wie Kindergarten, Schule und Universität nur einen kleinen Teil des Bildungs- und Lernprozesses von Kindern und Jugendlichen ausmachen. Eine große Bedeutung haben hingegen die Familie, Freunde und besonders der Sport.
„Für ihre Untersuchungen haben sie soziale und sportliche genutzte Räume wie eine Skateanlage, einen Bolzplatz oder aber eine Streetballfläche herangezogen und dabei festgestellt, dass die Heranwachsenden besonders dort soziale Kompetenzen wie Verantwortung, Teamfähigkeit, Gerechtigkeitssinn, Hilfsbereitschaft und die Fähigkeit, Konflikte zu lösen, erlernen. Somit setzen sich beide dafür ein, dass den Schülern in den Schulen mehr Möglichkeiten zum selbständigen Arbeiten eingeräumt werden“, so Brandl-Bredenbeck. Der Preis der Sportwissenschaften ist mit 1.000 Euro dotiert.
Bevor es zur Ehrung der erfolgreichen Sportlerinnen und Sportler des Jahres 2009 kam, klopfte der als Nikolaus verkleidete Prof. Dr. Wolf-Dietrich Brettschneider an die Tür. Unter dem Arm ein goldenes Büchlein, nutzte der 2008 in den Ruhestand verabschiedete Überraschungsgast eine humorvolle Ansprache, um alle Beteiligten daran zu erinnern, dass „es das vorrangige Ziel des Instituts, der Fakultät und der Universität an sich sein muss, den Studierenden beste Ausbildungs- und Studienbedingungen zu ermöglichen. Ich möchte euch ermahnen, alles dafür zu tun und zusammen zu arbeiten.“
Die anschließenden Ehrungen gingen an die beiden Leichtathletinnen Jacqueline Karsten und Meike Schmitz sowie an die beiden Karatesportler Dennis Dreimann und Benedikt Linnemann. Während Karsten 2009 mit zwei ersten Plätzen über 100 und 200 Meter bei den Ostwestfalenmeisterschaften glänzen konnte, waren Schmitz, Dreimann und Linnemann in diesem Jahr in ihren Disziplinen jeweils bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften erfolgreich.
Eine Art Sonderehrung bekam dann noch Präsident Risch, der 2009 bei den Deutschen Hochschulmeisterschaften im Orientierungslauf in der Wertung Pokal A ganz oben auf dem Siegertreppchen stand.