Die Universität Paderborn verbindet seit über zwanzig Jahren ein intensiver Kontakt mit der Autorin Herta Müller, der das schwedische Nobelpreiskomitee heute den Nobelpreis für Literatur zugesprochen hat. Bereits im Wintersemester 1989/90 hatte Herta Müller hier die Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller inne, die erste, die ihr nach ihrer Übersiedlung aus Rumänien zugesprochen wurde.
Hier in Paderborn entstand auch der erste Sammelband mit wissenschaftlichen Beiträgen zu ihrem Werk („Die erfundene Wahrnehmung. Annäherung an Herta Müller“. Hrsg. von Norbert Otto Eke. Paderborn 1991), der zahlreiche weitere Publikationen Paderborner Literaturwissenschaftler folgen sollten. Herta Müllers Paderborner Vorlesungen erschienen auszugsweise in der Reihe der „Paderborner Universitätsreden“ („Wie Wahrnehmung sich erfindet.“ Paderborn 1991, Hrsg. Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Peter Freese, Universität Paderborn) und komplett in Herta Müllers Essay-Band „Der Teufel sitzt im Spiegel. Wie Wahrnehmung sich erfindet“ (Berlin 1991). Ihre Lesungen sind dokumentiert in den Bänden „Literarisches aus erster Hand. 10 Jahre Paderborner Gast-Dozentur für Schriftsteller“ (Hrsg. von Hartmut Steinecke, Paderborn 1994) und „’Man blickt zurück und schaut nach vorn’. 20 Jahre Paderborner Gastdozentur für Schriftstellerinnen und Schriftsteller“ (Hrsg. von Hartmut Steinecke und Fritz Wahrenburg. Paderborn 2005).
Herta Müller hat in den vergangenen Jahren wiederholt an der Universität Paderborn aus ihren Werken gelesen, 1993 und 2002 anlässlich des zehn- bzw. zwanzigjährigen Jubiläums der Paderborner Gastdozentur, zuletzt 2005. Am 30. November liest Herta Müller an der Universität aus ihrem neuen Roman „Atemschaukel“.