Prof. Dr.-Ing. Reinhard Keil-Slawik vom Institut für Informatik der Universität Paderborn ist es gelungen, einen der "ganz Großen" der Informatik nach Paderborn zu holen: Der US-Informatiker Ben Shneiderman wird im Fakultätskolloquium der Fakultät für Elektrotechnik, Informatik und Mathematik einen Vortrag halten über "Leonardo's Laptop: Human Needs and the New Computing Technologies". Die Veranstaltung, zu der auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist, findet statt am Donnerstag, 3.11.2005, 16.30 Uhr, auf dem Campus, Gebäude P (Pohlweg) im Raum P 1.4.17. Bei dem Vortrag geht es um "Software und Ergonomie", also darum, wie Computer den Menschen unterstützen können.
Ben Shneiderman ist in den USA Professor am »Department of Computer Science«, Gründungsdirektor (1983-2000) des »Human-Computer Interaction Laboratory« und Mitglied des »Institute for Advanced Computer Studies & for Systems Research«, alles an der Universität von Maryland in College Park. Seit 1997 ist er gewähltes Mitglied der "Association for Computing Machinery (ACM)" und seit 2001 der "American Association for the Advancement of Science (AAAS)". Im Jahre 2001 erhielt er den »ACM SIGCHI Lifetime Achievement Award«.
Shneiderman ist u. a. Autor von »Software Psychology: Human Factors in Computer and Information Systems« (1980) und »Designing the User Interface: Strategies for Effective Human-Computer Interaction«, das zu den Standardwerken im Bereich der HCI-Literatur gehört und 2004 bereits in der 4. Edition erschienen ist. Er leistete Pionierarbeit bei der Entwicklung der optisch Hervor gehobenen Linkstruktur von Hyperties, einem Vorgänger des heutigen Internets. In Zusammenarbeit mit S. Card und J. Mackinlay erschien 1999 das Buch »Readings in Information Visualization: Using Vision to Think«. Sein im Oktober 2003 veröffentlichtes Buch »Leonardo's Laptop« (MIT Press) ist Gewinner des IEEE Book Award für »Distinguished Literary Contribution furthering Public Understanding of the Profession«. Das zusammen mit B. Bederson geschriebene und neuste Buch von Ben Sheiderman "The Craft of Information Visualization" wurde im April 2003 veröffentlicht.
Am 3. November: Welttag der Gebrauchstauglichkeit (World Usability Day)
Ein falscher Knopfdruck am Computer, der den Verlust einiger Stunden Arbeit bedeutet, ein Fahrkartenautomat, der undurchschaubar das Geheimnis hütet, wie man auf schnellstem Wege eine Fahrkarte von A nach B bekommt, ein Videorekorder, der sich partout nicht sagen lassen will, wann er mit der Aufnahme beginnen soll, eine Digitaluhr, die zum Einstellen eines Datums das Lesen einer 2 Meter langen leporello-artig gefalteten Anleitung erfordert, etc. Mit den elektronischen Möglichkeiten wächst die Undurchschaubarkeit, aber auch, so Prof. Dr.-Ing. Reinhard Keil-Slawik von der Universität Paderborn, die Möglichkeit, in neue Dimensionen der Benutzung komplexer technischer Geräte zu eröffnen: "Bis zur Entwicklung von Computern mit grafischer Benutzungsoberfläche", so der Informatiker vom Heinz Nixdorf Institut, war die Benutzung von Computern Spezialisten mit viel Vorwissen vorbehalten. Heute steht der Computer in vielen Klassenräumen und so mancher Wohnstube und das Internet hält in den Alltag Einzug."
Aber was passiert mit den vielen alten und neuen Problemen, die der Einsatz dieser Geräte für Viele weiterhin mit sich bringt? Hier kümmern sich Forscher und Spezialisten weltweit darum, Systeme einfacher zugestalten und neue Möglichkeiten der Nutzung zu erstellen. Am 3. November findet erstmals der "World Usability Day" in fast 40 Städten aus rund 20 Ländern statt.