Am Mittwoch, 13. Mai, präsentiert das Programmkino Lichtblick e. V. um 20.15 Uhr im Cineplex Paderborn den preisgekrönten Dokumentarfilm „Zuletzt befreit mich doch der Tod“. Die Regisseurin Beate Middeke wird ebenfalls anwesend sein und im Anschluss für eine Diskussion zur Verfügung stehen.
Das Programmkino Lichtblick e. V. ist am Institut für Medienwissenschaft der Universität Paderborn angesiedelt. Vor sechs Jahren fand sich an der Universität eine Gruppe von Studenten der Filmwissenschaft am Institut zu einem gemeinsamen Projekt mit einem ambitionierten Ziel zusammen: die Kinokultur in Paderborn zu beleben und den Paderbornern (und sich selbst) Filme aus aller Welt zu zeigen.
Der am Mittwoch gezeigte Film beginnt mit dem Tagebucheintrag „Wenn mir unfreiwillig oder freiwillig etwas zustoßen sollte, möchte ich, Gwendolin, genannt Kay, dass etwas mit den Sachen passiert, die ich erzählt und aufgeschrieben habe.“ Middeke folgte dieser Aufforderung, eines zutiefst verzweifelten Mädchens, das Selbstmord beging, und erstellte einen Film, der unter die Haut geht. Die Kamera ruht auf den Gesichtern und bringt den Zuschauer in eine Stellvertreterposition, welche die klaustrophobische Stimmung des Mädchens auf beklemmende Weise erfahrbar macht.
Lüge und Wahrheit liegen selten so dicht beieinander und bleiben für die Einzelnen subjektiv. Tagebucheinträge und Gespräche mit Familienangehörigen, Verwandten, Freunden, Betreuerinnen und einem Gutachter fungieren als Zeugen und lassen die beklemmende Rekonstruktion eines Mädchenlebens entstehen, das durch Traumatisierung, Vernachlässigung und sexualisierte Gewalt geprägt gewesen zu sein scheint.
Der Film zeichnet nach, wie die Dinge scheinbar unausweichlich ihren Lauf nehmen. Dementsprechend behandelt Middeke in ihrem Film ein Thema, das in der öffentlichen Diskussion nach wie vor sehr oft tabuisiert wird. Dies ändert jedoch nichts an der hohen Brisanz.
Weitere Informationen gibt es auf den Homepages www.lichtblick-kino.de und www.beate-middeke.de.