Im Rahmen der Ringvorlesung des Paderborner Graduiertenkollegs „Automatismen“, die in diesem Semester das Thema „Emergenz“ behandelt, wird Prof. Dr. Helmut Pape am Dienstag, dem 28. April, an der Universität Paderborn zu Gast sein. Der Vortrag findet in Raum E 5.333 statt und beginnt um 18.15 Uhr. Unter dem Titel „Verstörende Erfahrungen und die Entstehung von Theorien. Wege zu einer semiotischen Strategie innovativer Intuitionen“ befasst sich Helmut Pape mit der Frage, wie neue Theorien entstehen. Weder durch theoretische Deduktion oder das Sammeln vieler Erfahrungen, auch nicht durch sorgfältig geplante „philosophische“ Erörterungen. Häufig sind vielmehr Überraschungen, Träume, Zufälle und Brüche im Lauf eingespielter Abläufe und Denkweisen die Ausgangspunkte, an denen theoretische Innovationen ansetzen. Doch spricht das nicht für die völlige Unberechenbarkeit des Neuen? Nicht ganz: Denn es gibt semiotische Strategien des Umgangs mit Wahrnehmungen, die unter den Bedingungen verstörender Erfahrung den Weg zu neuen Erkenntnissen öffnen.
Helmut Pape ist freier Philosoph und Schriftsteller und lehrt als außerplanmäßiger Professor Philosophie an der Universität Bamberg. Zur Zeit leitet er dort ein DFG-Editionsprojekt zum Werk von C. S. Peirce. Das im Mai 2008 an der Universität Paderborn eingerichtete DFG-Graduiertenkolleg „Automatismen“ versammelt Dissertationsprojekte, die Automatismen – verstanden als Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen – im Feld der Medien, der Informationstechnik und der Kultur untersuchen. Konstitutiv ist der Brückenschlag zwischen Kulturwissenschaft und Informatik. Weitere Informationen unter: www.upb.de/gk-automatismen