Im Rahmen der Veranstaltungen der Projektgruppe „Dialogizität des Wissens“ spricht Prof. Dr. Winfried Schulze, Historiker der LMU München, über „Wahrnehmungsmodi von Veränderung in der Frühen Neuzeit“. Sein Vortrag findet statt am Mittwoch, 28.1., 18.15 Uhr, im Hörsaal H2. Studierende und Lehrende aller Fakultäten sowie die interessierte Öffentlichkeit sind herzlich eingeladen.
Im Vortrag wird es um die Frage gehen, wie Veränderungen in der Frühen Neuzeit wahrgenommen werden konnten, wenngleich es hierfür an akzeptierten Methoden gefehlt hat. Realen gesellschaftlichen oder wissenschaftlichen Veränderungen wurde entweder mit Angst begegnet oder es wurde eine vorsichtige Vermittlung des Neuen mit dem Alten versucht. Winfried Schulze wird diese These an historischen Fallbeispielen aus der Frühen Neuzeit erläutern.
Prof. Schulze ist emeritierter Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) München. Nach seiner Promotion 1970 war er Assistent, ab 1974 Assistenzprofessor an der FU Berlin. Vor seiner 1975 erfolgten Habilitation wurde er Professor in Kassel. 1976 kehrte Schulze auf eine Professur für Geschichte der Frühen Neuzeit und Historische Methodologie an die FU Berlin zurück. 1978 erhielt er den Lehrstuhl für Europäische Geschichte der Frühen Neuzeit an der Ruhr-Universität Bochum. 1993 folgte er einem Ruf als Nachfolger von Eberhard Weis an die LMU. 1996 erhielt Schulze den Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und wurde im gleichen Jahr ordentliches Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Von 1998 bis 2001 war Schulze Vorsitzender des Wissenschaftsrats. Seit Juni 2008 ist er Gründungsdirektor des Center for Advanced Studies der LMU München.