Die Universität Paderborn hatte sich mit ihrem Gleichstellungskonzept am Professorinnenprogramm des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) beteiligt und nun durch eine positive Begutachtung erfolgreich abgeschnitten. Die Hochschule hat dadurch die Möglichkeit, bei bis zu drei Berufungen von Frauen auf Professuren für fünf Jahre aus dem Programm eine finanzielle Unterstützung zu bekommen. Die Universität werde nun weitere Schritte unternehmen, um bei konkreten Bewerbungsverfahren zu punkten, so Präsident Prof. Dr. Nikolaus Risch.
Ziel des bundesweit aufgelegten Programms ist die nachhaltige Steigerung des Frauenanteils an den Professuren. In den nächsten fünf Jahren sollen aus dem Programm 200 zusätzliche Stellen für Professorinnen geschaffen werden. Hochschulen, deren Gleichstellungskonzept positiv bewertet wurde, haben die Möglichkeit, über fünf Jahre bis zu drei Professuren für erstberufene Wissenschaftlerinnen mit einem Betrag von 150.000 Euro pro Jahr aus dem Programm finanziert zu bekommen. Das Gesamtvolumen des Programms umfasst 150 Millionen Euro. Nur Hochschulen mit durchgängigen und verbindlichen, chancengerechten Strukturen wurden positiv begutachtet. Die Begutachtung erfolgte durch ein unabhängiges bundesweites Expertengremium, das sich aus Vertreterinnen und Vertretern aus Wissenschaft, Forschung und Hochschulmanagement zusammensetzte.
Mit dem Erfolg sehe sich die Paderborner Universität in ihren langjährigen erfolgreichen Gleichstellungsmaßnahmen und -programmen bestätigt, so Irmgard Pilgrim, Gleichstellungsbeauftragte der Uni Paderborn. Mit einem Professorinnenanteil von 23 % nehme sie schon seit mehreren Jahren landesweit die Spitzenposition ein und sei 2005 als erste Universität in NRW mit dem Grundzertifikat „Familiengerechte Hochschule“ der Hertie Stiftung ausgezeichnet worden.
Das neue Gleichstellungskonzept der Universität zielt nicht nur auf die weitere Erhöhung des Frauenanteils in Spitzenpositionen und natur- und ingenieurwissenschaftlichen Bereichen ab, sondern hat auch die Integration der Genderforschung in Forschung und Lehre sowie die Optimierung familienfreundlicher Strukturen zum Ziel.