Sport­liches Großereignis in Düs­sel­dorf stößt in Pader­born auf In­teresse

Projektoffizier der Bundeswehr informierte an der Universität über Invictus Games

Die Universität Paderborn ist weltweit sehr gut vernetzt. Davon profitieren die Studierenden auch in der Lehre. Prof. Dr. Sabine Radtke, Leiterin der Arbeitsgruppe „Inklusion im Sport“ im Department Sport und Gesundheit, ist es jetzt gelungen, einen Projektoffizier der diesjährigen Invictus Games als Vortragenden zu gewinnen. Oberleutnant Maximilian Kunz gab im Rahmen einer Praxisveranstaltung exklusive Einblicke in die im September in Düsseldorf stattfindende Sportgroßveranstaltung für ehemalige Soldat*innen, die im Krieg schwere Verletzungen und Traumata erlitten haben.

Die Invictus Games gehen zurück auf eine Initiative von Prinz Harry, Duke of Sussex, – unter dem Eindruck seiner Dienstzeit in der britischen Armee und seiner Einsätze als Soldat in Afghanistan. Es waren vor allem die Schilderungen der bisherigen Begegnungen mit dem Schirmherrn der paralympischen Sportveranstaltung, mit denen Maximilian Kunz die Studierenden in seinen Bann zog: „Prinz Harry ist ein sehr emphatischer Mensch, der sich vorbildlich für das Projekt ‚Invictus Games‘ einsetzt“, so der Gebirgsjäger und Sportwissenschaftler.

Dass die Veranstaltung vom 9. bis zum 16. September in Düsseldorf und damit erstmals in Deutschland ausgetragen werde, sei ein starkes Signal. Sporttreiben ohne absolute Leistungsorientierung vor Publikum ist für die Teilnehmenden ein wichtiges Zeichen der Teilhabe am Leben. Ein oberstes Ziel ist es, den Soldat*innen wieder die Teilnahme an einem regulären Leben zu ermöglichen und schlussendlich auch wieder die Ausübung des Dienstes. Es gehe nicht um höher, schneller, weiter. Daher gibt es bei den Invictus Games auch keine Medaillenspiegel. Dabei sein ist alles und die Kernbotschaft – A home for respect – also dem Respekt und der Anerkennung des Soldatenberufes eine Heimat geben, steht in Düsseldorf ganz weit oben. Zudem gehe es darum, das Thema Kriegsversehrtheit und den Umgang damit in die Köpfe der Gesellschaft, die den Krieg nur aus den Medien erleben, zu tragen.

Veranstalter der Invictus Games in Düsseldorf ist die Bundesrepublik Deutschland. Das Großereignis ist mit einem Bundestagsmandat ausgestattet, im September werden zahlreiche prominente Gäste aus Politik und Gesellschaft erwartet. Maximilian Kunz warb bei den Studierenden dafür, vor Ort als Zuschauer*in mit dabei zu sein: „Eine solche Chance erhalten Sie in den nächsten Jahrzehnten nicht wieder, zumal der Eintritt zu den Wettkämpfen frei und das Rahmenprogramm sehr attraktiv ist.“ Der Projektoffizier berichtete von starken Emotionen, die im Rahmen des nationenübergreifenden Miteinanders alle Beteiligten begleiten.

Zehn Sportarten werden auf dem Gelände der Merkur Spiel-Arena, die eigens für die Invictus Games hergerichtet wird, auf dem Programm stehen. Knapp 1200 Freiwillige aus 55 Ländern bilden ein beeindruckendes Netzwerk und sorgen mit für einen reibungslosen Ablauf der Veranstaltung. Der Rhein als großer europäischer Fluss bildet die illustrative Klammer der Invictus Games, da er mit seinem windungsreichen Verlauf das nicht geradlinige menschliche Leben abbilde. Und hier schlug Maximilian Kunz den Bogen zu Paderborn – schließlich beginnt hier die Pader, deren Wasser über die Lippe auch in den Rhein fließt.

Prof. Dr. Sabine Radtke lobte den Praxisvortrag als „perfekte Ergänzung der Theorievermittlung im Uni-Seminar“. Durch ihr Engagement an der Universität Paderborn trägt die Wissenschaftlerin seit vielen Jahren dazu bei, dass Inklusion im Sport in Nordrhein-Westfalen eine wachsende Bedeutung erlangt. Die Austragung der Invictus Games ist in diesem Kontext ein weiterer Baustein.

Foto (Heiko Appelbaum): Prof. Dr. Sabine Radtke (3. v. l.) und die Mitglieder ihrer Arbeitsgruppe (von links: Alina Vogel, Niklas Schlangenotto, Lotte Kütemeier und Pia Freier) begrüßten in Paderborn den Projektoffizier für die diesjährigen Invictus Games, Maximilian Kunz (3. v. r.).

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