Auf den ersten Blick hätten Chemie und Philosophie nicht wirklich etwas gemeinsam, so die Organisatoren einer fachübergreifenden Veranstaltung an der Universität Paderborn. Gerade deswegen hat das Department Chemie während seines Kolloquiums am Montag, 21. April, mit Prof. Dr. Nikolaos Psarros von der Universität Leipzig einen ausgewiesenen Philosophen zu Gast. Mit dabei ist Dekan Prof. Dr. Volker Peckhaus, Fach Philosophie, Institut für Humanwissenschaften.
Prof. Psarros beschäftigt sich im Leipziger Institut für Philosophie mit der Natur von Lernprozessen und wird während des Kolloquiums einen Vortrag über „Chemische Reaktionen und Lernprozesse“ halten. Er geht dabei dem Ausspruch „Alles ist Chemie!“ auf den Grund. Seiner Meinung nach wird im Allgemeinen alles mit der Chemie in Verbindung gebracht; angefangen bei der Atmung und der Verdauung über die Gestaltung des sozialen Lebens bis hin zu der Entfaltung von Emotionen.
In diesem Zusammenhang bedeute die Aussage „Alles ist Chemie“ nichts anderes, als dass das Leben eine Untergruppe chemischer Prozesse sei. Doch worin unterscheide sich dann ein Lebensprozess von einem chemischen Prozess? Eine scheinbar unlösbare Frage, schließlich müsse, um zu erklären, wie aus einem chemischen Prozess ein Lebensprozess werde, bereits ein Lebensprozess vorhanden sein. Trotz alledem ist das Leben für den Leipziger Professor alles andere als ein Mysterium. Vielmehr müsse ein anderer Weg eingeschlagen werden, um das Verhältnis von Lebens- und chemischen Prozessen zu bestimmen. Genau diesen Weg wird Psarros anhand des Vortrags darstellen. Die Veranstaltung, zu der auch die interessierte Öffentlichkeit eingeladen ist, beginnt um 17.15 Uhr im Hörsaal A4.