Mit dem Abschluss der Ringvorlesung „Die Bergpredigt in interkultureller Perspektive“ am Dienstag, 29.1., Audimax, 16.15 bis 17.45 Uhr, wird die Emeritierung von Prof. Dr. Dr. Peter Eicher gefeiert. Eicher, ehemaliger Prorektor der Universität, wurde 1977 vom Wissenschaftsminister Johannes Rau an die damalige Gesamthochschule Paderborn berufen. Der Gründungsrektor, Prof. Dr. Friedrich Buttler, wird in einem „Memento“ die Bedeutung der mit dieser Berufung etablierten Wissenschaftlichen Theologie an der Universität erläutern. Prof. Eicher spricht bei der Festveranstaltung über die religiöse Vorstellungskraft in der Bergpredigt: „Schaut auf die Vögel des Himmels…, lernt es von den Blumen des Feldes“. Marton Keönch spielt Bach, Debussy und Schumann.
Prof. Eicher habe in den über dreißig Jahren seiner Lehr- und Forschungstätigkeit durch die Verbindung von klassischer Theologie und Kulturwissenschaften den Aufbau der „Paderborner Schule“ möglich gemacht, so sein Kollege Prof. Dr. Bernhard Lang vom Institut für Katholische Theologie der Fakultät für Kulturwissenschaften. Nach den grundlegenden Werken über die „Anthropologische Wende“ und über die Bedeutung des neuzeitlichen Begriffs der „Offenbarung“ habe Eicher in über 20 Werken, 300 Aufsätzen und in oft markanten öffentlichen Stellungnahmen den liberalen Katholizismus in Deutschland mit geprägt und verteidigt, so auch als Anwalt von Eugen Drewermann. Prof. Lang: „Über den deutschen Sprachraum bekannt geworden ist Peter Eicher vor allem durch die 1984, 1991 und 2005 jeweils vollständig erneuerte Herausgabe des „Neuen Handbuchs theologischer Grundbegriffe“, das vierbändig in fünf Sprachen erschien.“ Als Prorektor der damaligen Universität-Gesamthochschule Paderborn habe er das Studium für Ältere eingerichtet und die Gründung der Fakultät für Kulturwissenschaften mit vorbereitet.
Peter Eicher ist verheiratet mit Lisette Eicher, die 1988 das international inzwischen größte Hilfswerk für HIV-Positive und an AIDS Sterbende, den "Stern der Hoffnung - Aidshilfe International" gegründet hat. Das Ehepaar betreut dieses Werk gemeinsam. Sie haben fünf Kinder und neun Enkelkinder. Als Emeritierter werde er, so teilte Prof. Eicher mit, Kompaktseminare an der Universität anbieten, als Leiter des Instituts für Kommunikation, Beratung und Mediation in seiner Schweizer Heimat weiter arbeiten und den Stern der Hoffnung international weiter ausbauen. Zur Ringvorlesung und auch zum anschließenden kleinen Empfang seien auch alle interessierten Bürgerinnen und Bürger der Paderborner Region herzlich eingeladen, so Eicher.