Kaum hatte der Vorsitzende des Hochschulrates, Prof. Dr. Winfried Schulze, an Prof. Dr. Nikolaus Risch die Ernennungsurkunde zum Präsidenten der Universität Paderborn übergeben, da konnte Risch durch den pünktlich zur Einweihung fertig gestellten Verbindungsgang den jüngsten Hörsaal der Universität Paderborn betreten und dessen Einweihung offiziell feiern. Neue Wege beschritt die Hochschule auch bei der Einrichtung des Gebäudes, das in Zukunft nicht nur für Lehrveranstaltungen genutzt werden kann. Möglich wird dies durch die innovative Bestuhlung. Diese kann ähnlich wie ein Teleskop ein- und ausgefahren werden, so dass die Universität den 480 m² großen Saal entweder für Festveranstaltungen und Ausstellungen oder eben als Hörsaal für bis zu 450 Studierende nutzen kann.
Eine Flexibilität, zu der der Leitende Regierungsbaudirektor Heinrich Micus vom Bau- und Liegenschaftsbetrieb NRW die Universität ausdrücklich beglückwünschte.
Alle am Bau Beteiligten seien dankbar, dass die Universität den Planern die Möglichkeit für eine individuelle Lösung gegeben habe, so dass sie nun über einen Hörsaal mit einer außergewöhnlichen Qualität verfügen könne.
Die Nutzung als Hörsaal wird zumindest in der Vorlesungszeit auch die Regel sein, denn bei der weiterhin erfreulich hohen Anzahl an Studierenden wird das neue Hörsaalgebäude dringend zur Erweiterung der Raumkapazitäten gebraucht, wie der noch bis zum Jahresende als Rektor amtierende Hausherr während des Festaktes erläuterte.
Hochgerechnet auf ein ganzes Jahr erwartet die Universität künftig bis zu 300.000 Nutzer des Gebäudes. Das Thema Fundraising als Form der Hochschulförderung erhält jetzt unter dem Motto „Leerstühle besetzen“ mehr Gewicht. Rektor Risch lud die anwesenden Gäste auf, sich an der Finanzierung der technisch aufwändigen Bestuhlung zu beteiligen. Durch den symbolischen Kauf eines „Leerstuhles“ könnten sie in die Zukunft junger Menschen investieren und so die Lehre an der Universität Paderborn unterstützen.
Denn mit Fundraising und Sponsoring sollen nun auch an der Paderborner Universität solche Projekte und Aufgaben finanziert werden, die aus dem normalen Etat nicht mehr zu bezahlen wären. Zu diesen Projekten gehört auch das neue Hörsaalgebäude G, das allein mit den Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen nicht zu finanzieren gewesen sei, so Risch.
Unterstützung in dieser Angelegenheit erhielt Risch durch den AStA-Vorsitzenden Jonas Wagener. Auch er betonte, dass der Bau des Hörsaals nicht zuletzt aufgrund der steigenden Zahl der Studienanfänger dringend benötigt werde, erinnerte aber zugleich daran, dass darüber hinaus auch noch ein Bedarf an kleineren Veranstaltungsräumen bestehen bleibe. An die potentiellen Sponsoren gewandt, warb er dafür, den finanziellen Beitrag als Investition zu sehen, die langfristig sehr lohnend sein könne.
Sichtbar gemacht werden sollen der „Kauf“ eines Leerstuhls durch eine entsprechende Kennzeichnung an den einzelnen Stühlen sowie einen Eintrag an der neuen „Wand der Förderer“, für die Christoph Schön, Leiter der neu geschaffenen Präsidiumsstabsstelle „Hochschulnetzwerk und Fundraising“, Ansprechpartner ist.