Die Paderborner Studierendengruppe von „In der Philosophie zu Hause“ lädt auch in diesem Semester regelmäßig zu philosophischen Interventionen ein. Am Dienstag, 10. Dezember, findet um 18 Uhr im Raum L1.202 die nächste Veranstaltung aus dieser Reihe statt. Dr. Maria Robaszkiewicz, Dozentin und Gleichstellungsbeauftragte, wird in ihrem Vortrag „Migrationsethik und ihre Grenzen“ die derzeitige Debatte über die „Philosophie der Migration“ thematisieren. Im Anschluss an den Vortrag sind alle Interessierten eingeladen, über Themen mitzudiskutieren, die sowohl gesellschaftspolitisch kontrovers diskutiert werden, als auch Gegenstand philosophischer Untersuchung sind.
Ein Blick in die Debatte über Migration, die derzeit in der politischen Philosophie und Ethik geführt wird, zeigt, dass obwohl es sich bei diesem Thema um eine der brisantesten und dringendsten Herausforderungen des heutigen gesellschaftlichen und politischen Zusammenlebens handelt, ihre Schwerpunkte eher einseitig gesetzt werden. Im Vordergrund stehen entweder die ethisch-normative Zulässigkeit bzw. Verwerflichkeit bestimmter mit Migration verbundener Praktiken (u. a. Peter Singer, Joseph Carens, David Miller, Michael Walzer und andere) oder „technische“ Lösungen der im Zusammenhang mit Migration entstehenden Probleme (Anna Goppel, Andreas Cassee, Gillian Brock und andere). Die Debatte hat einen stark normativen Charakter und zugleich eine technokratische Ausrichtung, denn es wird maßgeblich erwogen, was mit migrierenden Menschen oder Menschengruppen getan werden soll, oder mit anderen Worten, wie diese normativ verwaltet werden sollen. Wie weit führt eine solche „Philosophie der Migration“ und wie ist eigentlich Migration darin zu verstehen? Gibt es Alternativen oder Fragen, die beantwortet werden müssen, um ein besseres Verständnis – und daher eine bessere Diskursqualität – dieses Phänomens zu erlangen? Diese und weitere Fragen können Interessierte bei der Veranstaltung mitdiskutieren.