Studierende des Instituts für Romanistik sind für ein Theaterstück ausgezeichnet worden, das sie teilweise selbst in deutsch-französischer Sprache verfasst und aufgeführt haben. Inhalt des Stücks „Du côté de l‘autre/ Auf der Seite des Anderen“ war die Frage nach der Wahrnehmung und der Grenze zwischen Deutschland und Frankreich und deren Wandel in der Nachkriegszeit. Anlass der Produktion war das 50-jährige Jubiläum des Elysee-Vertrages. Zur Aufführung kam es in der Zeit vom 27. bis 29. Mai 2013 an der Studiobühne der Universität Paderborn.
Unter der Leitung von Dozentin Elise Rynkowski und mit Unterstützung ihrer Kollegin Marie Denorme hatten Studierende zuvor das Material für das Stück anhand von Interviews mit Franzosen unterschiedlichen Alters aus Paderborn und Umgebung erarbeitet. Das fertige Stück gewann den dritten Platz des Jugendtheaterpreises der Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften e.V. (VDFG).
Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass die kreative Umsetzung des Konzeptes die entscheidenden Phasen der deutsch-französischen Beziehungen zwischen 1870 und heute berücksichtige und die Wandlung in der Wahrnehmung des jeweiligen Nachbarn anschaulich widergespiegelt werde. In mehreren Szenen wurde die Entwicklung mit Fokus auf verschiedene Schicksale nachvollzogen. Da war die französische Großmutter, die die ersten Schritte der europäischen Einigung miterlebt hat. Da war die junge Französin, die sich in den 1960er Jahren trotz Sprachschwierigkeiten und Vorurteilen gegenüber den Deutschen dazu entschloss, nach Deutschland zu ziehen. Und da war die deutsche Studentin, die sich heute mit der Beziehung beider Länder auseinander setzt.
Diese Darstellung, so argumentierte die Jury, erlaube es, die deutsch-französisch-europäische Zukunft perspektivisch positiv zu sehen. Die Bühnenbesetzung sei professionell. „Durch das Engagement von Studentinnen und Studenten wird ein wertvoller Beitrag zur Pflege der französischen Sprache und Kultur in Deutschland geleistet und die Bereitschaft zur Erlernung und zum Studium der jeweiligen Partnersprache gefördert“, lobte Gereon Fritz, Präsident der VDFG.
Mitgewirkt haben an der Produktion: Elise Rynkowski (Konzept/Szenario/Regie), Nadine Njoya (Regieassistenz) Nora Jenane, Gabriella Lombardo, Natascha Krössin, Claire Braud, Joana Dahlhoff, Sandra Kuna, Edouard Appaou (Schauspiel/ Szenario).
Julia Kröger, Institut für Romanistik, Fachgebiet Romanische Literatur- und Kulturwissenschaft