Das Center History of Women Philosophers and Scientists veranstaltete zum 310. Geburtstag der französischen Philosophin, Mathematikerin, Physikerin und Universalgelehrten Émilie Du Châtelet am Dienstag, 13. Dezember, einen Round-Table.
Eingeladene Redner waren Stefanie Ertz (Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften) und Ansgar Lyssy (Ludwig-Maximilians-Universität München). Stefanie Ertz stellte ihre Textanalyse zu Émilie Du Châtelets "Grammaire raisonnée" vor und verglich akribisch dieses Fragment mit der Logik-Rezeption und -tradition von Port Royal. Ansgar Lyssy sprach über die Transformation des Prinzips der kleinsten Wirkung von einem metaphysischen zu einem physikalischen Prinzip in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts.
Die Organisatoren der Veranstaltung, Ruth Hagengruber (Universität Paderborn) und Andrea Reichenberger (Universität Paderborn), kommentierten anschließend beide Vorträge. In der Diskussion mit den Vortragenden und TeilnehmerInnen wurde die herausragende Bedeutung Émilie Du Châtelets sowohl für die Diskussion um das Prinzip der kleinsten Wirkung als auch für die Rezeptionsgeschichte der Logik und Grammatik von Port Royal deutlich. Beide Vorträge eröffneten aussichtsreiche Perspektiven für die künftige Du Châtelet-Forschung. Die Veranstaltung darf nicht zuletzt daher als ein wichtiger weiterer Schritt in der Du Châtelet-Forschung angesehen werden.