Wenn der „Prof“ rief, dann kamen sie: Prof. Dr. Heinz Liesen hat als Leiter des Sportmedizinischen Instituts Prominenz wie Franz Beckenbauer und Christoph Daum nach Paderborn geholt. Auch zu seiner offiziellen Verabschiedung am Sonntag, 8. Juli, im Paderborner Theater kamen weltberühmte Bundestrainer: Jürgen Klinsmann und Berti Vogts dankten Liesen für seine Forschung, die das Training von Top-Athleten revolutioniert hat.
„Heinz Liesen hat es geschafft, seine Wissenschaft in den Spitzensport zu tragen und in einer universitätsmedizinischen Diaspora einen Lehrstuhl mit nationaler Anerkennung aufzubauen“, würdigte Uni-Präsident Prof. Dr. Wilhelm Schäfer die Leistung von Heinz Liesen. Dieser hatte den von Heinz Nixdorf gestifteten Lehrstuhl für Sportmedizin von 1987 bis 2006 inne. Er war u. a. Mannschafts- und Verbandsarzt im Deutschen Spitzensport und bildete 28 Jahre lang Fußballehrer beim DFB aus. Mit Methoden wie Laktatwertmessungen entwickelte er neue Tests für die Leistungsfähigkeit von Sportlern und damit grundlegend neue Trainingsansätze. „Wir haben viel von ihm gelernt“, betonte Klinsmann. Unter den Sportlern wurde Heinz Liesen respektvoll „Der Prof“ genannt.
Im Jahr 2000 gründete Liesen zusammen mit Jürgen Klinsmann die Stiftung Jugendfußball, jetzt umbenannt in „brain@sportsfoundation“, die es sich zum Ziel gesetzt hat, eine neurowissenschaftliche Perspektive in die Sportmedizin und den Leistungssport einzubringen. In einer Expertenrunde tauschten sich am Sonntag Wissenschaftler und Sportler über die wichtige Rolle des Gehirns und des zentralen Nervensystems für sportliche Leistungen aus.
Die Forschungen in diesem Bereich führt jetzt Heinz Liesens Nachfolger Prof. Dr. Dr. Claus Reinsberger fort. Er hielt auch die Laudatio am Sonntag. Auf Wunsch von Bürgermeister Michael Dreier trug sich Heinz Liesen im Rathaus in das Goldene Buch der Stadt Paderborn ein.
Text/Fotos: Frauke Döll