Stiftung Studienfonds OWL feiert Abschluss des Jubiläumsjahres und mehr als 100 neu gewonnene Stipendien
Austauschen und Kontakte knüpfen: 220 Studierende der regionalen Hochschulen sowie 130 Vertreter aus Wirtschaft, Hochschule, Politik und Gesellschaft haben beim fünften Stipendiaten-Förderer-Treffen der Stiftung Studienfonds OWL aktuelle Themen diskutiert und bestehende Netzwerke weiter ausgebaut. Das alle zwei Jahre von der Stiftung organisierte Treffen ist der Höhepunkt des ideellen Förderprogramms und findet auf allen Seiten große Beachtung.
„Es freut mich sehr, wie dynamisch das Netzwerk funktioniert und welche innovativen Ideen sowohl von Seiten der Förderer als auch von Seiten der Stipendiatinnen und Stipendiaten entstehen – nur so kann es aber auch funktionieren", dankte Studienfonds-Vorsitzender und Rektor der Universität Bielefeld, Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Veranstaltung. Gemeinsam mit Michael Heicks, Intendant des Bielefelder Stadttheaters, und Studienfonds-Geschäftsführerin Katja Urhahne zog Sagerer während der Eröffnung der Veranstaltung Bilanz über das ideelle Förderprogramm der Stiftung, die zusammen mit der finanziellen Studierendenhilfe einen großen Stellenwert in der Stiftungsarbeit hat. Neben den Kontakten zu regionalen Unternehmen, die zum Großteil die Stipendien, die die Stiftung vergibt, finanzieren, hat der Studienfonds OWL sich auch gut in andere Richtungen vernetzt, unter anderem mit dem Theater Bielefeld. Intendant Heicks: „Wir unterstützen den Studienfonds OWL gerne mit Veranstaltungen im kulturellen Bereich wie Führungen, Probenbesuchen und Workshops – für uns ist das Netzwerk ebenfalls sehr wertvoll."
Das Stipendiaten-Förderer-Treffen war zugleich der Abschluss des Jubiläumsjahres, das der Studienfonds anlässlich seines zehnjährigen Bestehens am 6.6.2016 mit einer großen Kampagne eingeläutet hatte. Unter dem Motto „OWL gebraucht seinen Kopf" war es das Ziel, die finanziellen Mittel für 100 weitere Stipendien von privaten Geldgebern in der Region Ostwestfalen-Lippe zu gewinnen. Schirmherrin Friederike Strate, Inhaberin der Detmolder Privatbrauerei Strate, lüftete das bis dahin gehütete Geheimnis, dass das Kampagnenziel erreicht wurde, und zwar dank eines ganz besonderen Spenders: Michael Wabiszczewicz, ehemaliger Studienfonds-Stipendiat und Unternehmensgründer aus Bielefeld, hatte die Idee, ein Stipendium zu finanzieren. Er ist der erste Alumnus, der ein Stipendium finanziert: „Ich finde es eine großartige Möglichkeit, etwas zurückzugeben, denn ich habe damals sehr von meiner Förderung profitiert", so Wabiszczewicz. „Dass ausgerechnet das 100. Stipendium unserer Jubiläumskampagne von einem Alumnus finanziert wird, freut uns natürlich ganz besonders", erklärt Katja Urhahne, „und es wäre wünschenswert, dass in den nächsten Jahren auch weitere ehemalige Stipendiatinnen und Stipendiaten die Möglichkeit haben, die nachfolgenden Stipendiaten-Generationen auf diese Weise zu unterstützen. Denn unsere Stipendien sind ja die Deutschlandstipendien, die zur Hälfte vom Bund werden finanziert – und in Berlin liegen noch Mittel für 500 weitere Stipendien, die wir hier in OWL an talentierte und engagierte Studierende vergeben könnten, sofern wir die private Gegenfinanzierung dafür gewinnen können."
In zahlreichen Workshops hatten die Stipendiatinnen und Stipendiaten im Anschluss an die Eröffnung nicht nur die Möglichkeit, sich intensiv mit Studierenden anderer Hochschulen und Fachrichtungen auszutauschen, sondern auch potentielle Arbeitsfelder und Arbeitgeber kennenzulernen und wichtige Erfahrungen für den Berufseinstieg zu sammeln. So wurden beispielsweise Bewerbungs- und Rhetoriktrainings, Schulungen zum erfolgreichen Selbstmarketing sowie Vorträge zu konkreten Arbeitsfeldern oder aktuellen Themen angeboten. Alle Workshops und Diskussionsrunden wurden von Stipendiatinnen, Stipendiaten und Vertreterinnen und Vertretern der fördernden Unternehmen, Stiftungen und Vereine inhaltlich gemeinsam mit der Geschäftsstelle des Studienfonds geplant und durchgeführt. Besonders beliebt erwies sich das „Job-Speed-Dating", an dem 60 Studierende und Förderer-Vertreter teilnahmen. Nach der Mittagspause sorgte Kabarettist Thomas Philipzen mit seinem Auftritt für gute Unterhaltung.
Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von Studierenden der Hochschule für Musik Detmold.
Über die Stiftung Studienfonds OWL
Die Stiftung Studienfonds OWL vergibt das Deutschlandstipendium an den Universitäten Bielefeld und Paderborn, der Fachhochschule Bielefeld, der Hochschule Ostwestfalen-Lippe sowie der Hochschule für Musik Detmold. Studierende aller Fachrichtungen, die durch Leistung und Engagement überzeugen, haben eine Chance auf ein Deutschlandstipendium. Auch die Überwindung von Hürden im Lebenslauf wird positiv berücksichtigt. Außerdem vergibt die Stiftung Studienfonds OWL Sozialstipendien aufgrund einer besonderen finanziellen Bedürftigkeit. Bisher wurden 1.700 Studierende durch ein Stipendium des Studienfonds OWL gefördert. Im laufenden Förderjahr, das von Oktober 2016 bis September 2017 andauert, werden rund 400 Studierende mit Stipendien unterstützt – ein Teil der 100 neuen Stipendien ist hierin bereits enthalten, da die Jubiläumskampagne seit Juni 2016 lief. Das Förderkonzept des Deutschlandstipendiums funktioniert mit einer Ko-Finanzierung durch den Bund: Wenn die Finanzierung für ein Stipendium in Höhe von 1.800 Euro pro Jahr von privater Seite steht, erhöht der Bund den Betrag auf 3.600 Euro. Jeder Studierende mit einem Deutschlandstipendium erhält so 300 Euro im Monat. Zahlreiche Unternehmen, Stiftungen und Vereine aus der Region OWL sowie Städte, Kommunen und Privatpersonen unterstützen über den Studienfonds OWL Studierende mit Stipendien. Zum Programm gehört auch die ideelle Förderung der Studierenden. Sie knüpfen bei Unternehmensbesichtigungen, Kaminabenden und Vorträgen Kontakte und bessern in Workshops Fachwissen und Fähigkeiten auf.