60. Jahrestag der Un­gar­ischen Re­volu­tion – Fre­un­deskre­is lädt in­teressierte Hoch­schu­lange­hörige zu Geden­k­fei­er ein

Der Deutsch-Ungarische Freundeskreis Paderborn e. V. erinnert in einem Festakt am Sonntag, 23. Oktober, 11.15 Uhr, im Historischen Rathaus Paderborn an den 60. Jahrestag der Ungarischen Revolution von 1956. Vereins-Präsidentin Margit Keikutt lädt auch alle interessierten Hochschulangehörigen herzlich zur Veranstaltung ein.

Grußworte sprechen der stellvertretende Bürgermeister Martin Pantke und Elmer Brok, Mitglied des Europaparlaments. Festredner ist Balázs Szegner, Generalkonsul der Republik Ungarn in Düsseldorf. Anschließend wird Manfred Schlaffer in einer Lesung interessante und bewegende Erinnerungen einiger Zeitzeugen vermitteln. Die musikalische Umrahmung liegt in den Händen des Blechbläserensembles CIMBASSO Paderborn, unter Leitung von Thomas Keikutt. 

 

Die Ungarische Revolution 1956

Weitere Informationen des Freundeskreises: Neben dem 17. Juni 1953, dem „Prager Frühling“ 1968, der Gründung der unabhängigen Gewerkschaft Solidarność 1980 in Polen und den friedlichen Revolutionen 1989 war der Aufstand in Ungarn einer der bedeutendsten Massenproteste in den Ländern des Ostblocks. Ebenso wie den Volksaufstand 1953 in der DDR und den Prager Frühling 1968 in der Tschechoslowakei beendete die Sowjetunion die ungarische Revolution mit militärischen Mitteln. Sowohl für die ungarische als auch die deutsch-deutsche und europäische Nachkriegsgeschichte markierten die Vorgänge im Herbst des Jahres 1956 eine wichtige Zäsur.

Studenten der Technischen Universität Budapest wurde am 23. Oktober 1956 eine Demonstration zur Solidarität mit dem polnischen Arbeiteraufstand genehmigt. Die Studenten wollten mit dieser Demonstration aber weitere politische Interessen kundtun. Sie trafen den Nerv der Ungarn, die sich zu Tausenden dem Demonstrationszug anschlossen. Der Zug endete zunächst am Josef-Bem-Platz auf der Budaer Donauseite, wo die Forderungen der Studenten verlesen wurden. Obwohl fast keine Verstärker verwendet wurden, strömten immer mehr Menschen zu dieser Massenkundgebung.

Im Laufe des Protestes hatten Demonstranten das Stalin-Denkmal auf dem Heldenplatz gestürzt und mit einem Traktor vor das Parlamentsgebäude gezogen. Laut einer Legende hatten die aufständischen Studenten und Schüler entschieden, dass die Stiefel der Stalin-Statue bleiben sollten, da sie aus Ungarn stammen. Daher wurde die Statue über den Knien mit einem Schweißgerät abgeschnitten. Wahrscheinlicher sind praktische Erwägungen. Später wurde sie zerschlagen.

Der eigentliche Volksaufstand dauerte vom 23. Oktober bis zum 4. November. Aber auch die Zeit danach war durchsetzt von Verfolgung und Niederschlagung der letzten Widerstand leistenden Gruppen.

Der Gedenkstein zur Revolution 1956 vor dem Parlamentsgebäude in Ungarn.
Foto (Quelle Wikipedia): Der Gedenkstein zur Revolution 1956 vor dem Parlamentsgebäude in Ungarn.