Si­lo­ge­spräche: Ver­an­stal­tung am 10. Janu­ar mit Chris­toph Kern (Ber­lin) und Mar­tin Stein­er (Düs­sel­dorf)

Die Reihe der Silogespräche mit Künstlerinnen und Künstlern wird fortgesetzt am Dienstag, 10.1.2012, mit Christoph Kern (Berlin) und Martin Steiner (Düsseldorf).

Die Künstler Christoph Kern und Martin Steiner, die seit Jahren das Fach Kunst durch Lehraufträge in der künstlerischen Praxis mit unterstützen, reflektieren im Rahmen der Silogespräche ihre eigene Ateliersituation und treten darüber zugleich in einen gemeinsamen Dialog.

Christoph Kern, der als Maler seine Ateliersituation in den letzten 30 Jahren von verschiedensten Faktoren geprägt und mitbeeinflusst sieht, ist aktuell bei einem „integrierten“ Ateliermodell angekommen. Dabei handelt es sich um eine umfunktionierte 60qm Wohnung, die ihm, in direkter Nachbarschaft zu seinem privaten Wohnraum, als Labor, Werkstatt und Präsentationsraum dient. Bei projektbezogenen Arbeiten, die zusätzlich einen größeren Platzbedarf einfordern, wird die zeitweise Anmietung oder Nutzung weiterer Räumlichkeiten zu einer finanzierbaren Möglichkeit. Nicht zuletzt hängt der Atelierraum und -bedarf, so Kern, aber auch von der Persönlichkeit des jeweiligen Künstlers ab, was ihn dazu motiviert, von einem „Richtungsstreit“ zu sprechen.

Christoph Kern (*1960 in München), Studium der Philosophie und Geschichte an der Ludwig-Maximilians-Universität, München, 1981-88 Studium der Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste, München (Diplom als Meisterschüler bei Prof. Tröger). Seit 1994 Lehraufträge im In- und Ausland, Gastkünstler an verschiedenen Kunstinstitutionen besonders in den USA. Seit 1989 malt Christoph Kern Würfel, mit dem Ziel, durch seine Malerei das Geheimnis der Malerei zu erkunden. Seine akribischen und systematischen malerischen Forschungen ähneln physikalischen Versuchen. Seine Arbeiten (Malerei, Grafik, Video) sind in größeren Sammlungen und Museen vertreten. Zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland. Christoph Kern lebt und arbeitet in Berlin.

Ein ehemaliger Büroraum einer Maschinenfabrik in Düsseldorf-Oberbilk ist derzeit das Atelier von Martin Steiner und Ausgangspunkt von Rauminstallationen, aber auch der Ort, an dem Skulpturen wachsen und langsam Bilder entstehen. Dieser Raum wirkt nicht wie das typische Atelier eines Künstlers: Er ist zu klein und, mit einer umlaufenden hölzernen Wandverkleidung eingefasst, nicht neutral genug. Aber das Atelier ist bezahlbar, in einem Stadtteil gelegen, der bunt gemischt ist und sozialen Sprengstoff birgt.

Schon in der Vergangenheit haben die Atelierräume und ihre Umgebung einen großen Einfluss auf die künstlerische Arbeit von Martin Steiner gehabt: Während des Studiums das ehemalige Brauhaus in Siegen, später die Räume der stillgelegten Völklinger Hütte, ein Atelier in der Villa Romana Florenz mit Blick auf den Garten und die Stadt ...

Aus einer Mischung von Eindrücken aus dem Alltag und von Reisen, festgehalten in Fotos und Vorstellungen, ergibt sich langsam über die Zeichnung und den spielerischen Umgang mit Formen, Farben und Material eine immer fester werdende, eigene Bildsprache, die sich in Raumarbeiten, Skulpturen und in Bildern manifestiert. 

Martin Steiner (*1967 in Siegen), Studium Kunst, Germanistik und Erziehungswissenschaften an der Universität Siegen, 1990 das Studium der Freien Kunst an der HBK Saar in der Bildhauerklasse von Wolfgang Nestler (Diplom). Er erhielt mehrere Preise und Stipendien, darunter den Villa Romana-Preis Florenz. Seine Arbeiten sind in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen, im öffentlichen Raum und in Sammlungen vertreten. Martin Steiner lebt und arbeitet in Düsseldorf.

Termin: 10. 01. 2012, 18 Uhr, Silogebäude, Fach Kunst, Warburger Str. 100

Interessierte sind herzlich eingeladen!
 

Prof. Dr. Sabiene Autsch und Eva Weinert (Fach Kunst)
 

Die Silogespräche können eingesehen werden unter: http://groups.uni-paderborn.de/silogespraeche/