Start in die Promotion
Voraussetzungen für eine Promotion
Um an der Universität Paderborn promovieren zu können, benötigen Sie in der Regel einen guten bis sehr guten Master-, Magister- und Diplomabschluss. Leidenschaft und Neugier für Ihr Studienfach und die Fähigkeit zum sorgfältigen wissenschaftlichen Arbeiten sind ebenfalls wichtige Voraussetzungen für eine Promotion. Die genauen Zugangsvoraussetzungen regelt jede Fakultät individuell über ihre Promotionsordnung. Sie können grundsätzlich an allen Fakultäten der Universität Paderborn promovieren. Neben der Individualpromotion werden an der Universität Paderborn auch zahlreiche strukturierte Doktorandenprogramme in Graduiertenkollegs angeboten.
Ihr Start in die Promotion
Promovieren, ja oder nein?
Warum soll ich überhaupt promovieren? Was gehört alles zu einer Promotion? Erfülle ich die Voraussetzungen? Wie kann ich eine Promotion finanzieren? Wie lange dauert der Promotionsprozess? Wie sieht der Alltag von Promovierenden aus? Fragen über Fragen, und die größte von allen: Promovieren ja, oder nein?!
Um bei dieser Entscheidung zu unterstützen, biete das Jenny Aloni Centre for Early Career Researchers einmal im Jahr den Thementag "Option Promotion" an. Der Thementag besteht aus einer moderierten Podiumsdiskussion am Vormittag, in der alle diese (und noch mehr) Fragen aus unterschiedlichen Perspektiven diskutiert werden. Im Anschluss gibt es die Möglichkeit geben, in den Fakultäten mit den Vorsitzenden der Promotionsausschüsse, den Geschäftsführer*innen der Graduiertenzentren sowie Promovierenden der eigenen Fakultät ins Gespräch zu kommen und konkrete Fragen zu stellen.
Die aktuellen Termine werden im Veranstaltungskalender sowie auf der Veranstaltungsseite bekannt gegeben.
Promotionsinteressierte Studentinnen können jedes Semester am Peer-Mentoring-Programm „Einblick!“ teilnehmen, um sich in einer Gruppe von Studentinnen und zusammen mit einer Doktorandin als Mentorin über die Entscheidung für oder gegen die Promotion auszutauschen.
Die aktuellen Termine werden im Veranstaltungskalender sowie auf der Veranstaltungsseite bekannt gegeben.
Promotionsthema finden
Das Thema Ihrer Promotion sollte in einem Forschungsfeld angesiedelt sein, für das Sie sich begeistern und in dem Sie durch Ihr Studium bereits grundlegende Kenntnisse erworben haben. Die konkrete Ausarbeitung Ihres Dissertationsthemas erfolgt im engen Dialog mit Ihrer Betreuerin bzw. Ihrem Betreuer. Sprechen Sie auch mit anderen erfahrenen Fachwissenschaftler*innen über Ihr Dissertationsvorhaben, um sicherzustellen, dass sich Ihr Thema für ein Promotionsprojekt eignet. Vielleicht ergibt sich auch die Gelegenheit, das Promotionsvorhaben im Rahmen eines Doktorandenkolloquiums, einer Graduiertentagung o.ä. vorzustellen und zu diskutieren.
Möchten Sie an einem der Paderborner Graduiertenkollegs promovieren, muss sich Ihr Dissertationsthema in die übergreifende Forschungsthematik des Kollegs einfügen. Häufig wird Ihnen in diesem Fall das Thema vorgegeben. Bei der konkreten Fragestellung haben Sie aber auch hier oft noch Gestaltungsspielräume.
Unabhängig davon, ob Sie das Thema frei wählen können oder es vorgegeben ist: Achten Sie darauf, dass es Sie persönlich interessiert, damit Sie auf dem langen Weg zum Doktortitel nicht der Elan verlässt.
Diese Fragen können Ihnen helfen, Ihr Promotionsthema festzulegen:
- Können Sie sich mit Ihrem Dissertationsthema identifizieren?
- Ist es für die Forschung beziehungsweise für die Wirtschaft relevant? Hilft es Ihnen dabei, Ihre persönlichen Ziele zu erreichen?
- Gibt es schon andere Arbeiten zu dieser Fragestellung?
- Im Hinblick auf den Umfang: Wie komplex darf das Thema sein?
- Ist das Projekt in drei oder vier Jahren umsetzbar?
- Wie soll die Publikation erfolgen?
- Mit welcher Methode lässt sich das gewählte Thema am besten umsetzen?
Betreuungsperson finden
Die wissenschaftliche Betreuung findet durch eine*n Hochschullehrer*in der Universität Paderborn statt, mit welcher*m das Thema gemeinsam abgesteckt wird.
Die Suche nach der passenden Betreuung ist eng mit Themenfindung für die Promotion verbunden. Die Betreuungsperson sollte auf dem Gebiet der Forschungsfrage über Expertenwissen verfügen, schließlich soll sie Ihnen während der Promotion mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Wenn Sie jemanden gefunden haben, die*der für die Betreuung Ihrer Promotion infrage kommt, dann schreiben Sie diese Person am besten per Email an. Skizzieren Sie in der Email Ihre Motivation für die Promotion sowie ihr Forschungsvorhaben und erläutern Sie kurz, dass Sie gerne über eine mögliche Betreuung persönlich sprechen würden.
Die Betreuungszusage
Nachdem Sie die Rahmenbedingungen mit Ihrer Betreuung abgesprochen haben, benötigen Sie eine schriftliche Betreuungszusage über die Annahme als Doktorand*in. Diese wird zur Zulassung zur Promotion ebenso benötigt wie zur Bewerbung um Stipendien.
Die Betreuungsvereinbarung
Es ist wichtig, im Vorfeld nicht nur über die fachlichen Aspekte der Dissertation zu sprechen, sondern sich auch über die gegenseitigen Vorstellungen auszutauschen, wie die Betreuung während der Promotionszeit aussehen soll. Zu diesem Zweck schließen alle Promovierenden der Universität Paderborn mit ihrer*m Betreuer*in eine Betreuungsvereinbarung ab. In der Betreuungsvereinbarung wird der Rahmen der Promotion abgesteckt und es werden gegenseitige Erwartungen festgehalten. Die Betreuungsvereinbarung stellt damit einen wichtigen Baustein eines guten Betreuungsverhältnisses dar.
Die Vorlage für die Betreuungsvereibarung finden Sie hier. |
Finanzierungsmöglichkeiten
Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten, eine Promotion zu finanzieren:
- über eine Anstellung an der Universität oder in einem Forschungsprojekt
- über ein Stipendium
- über freie Finanzierung (z. B. sonstige Berufstätigkeit, Ersparnisse)
Promovieren mit Anstellung
In manchen Fachbereichen werden Promotionsstellen, oft mit einem festgelegten Thema, direkt ausgeschrieben. Vakante wissenschaftliche und nicht-wissenschaftliche Mitarbeiterstellen werden im Stellenportal der Universität Paderborn veröffentlicht.
Den Rahmen für befristete Arbeitsverhältnisse zur wissenschaftlichen Qualifizierung liefert das Wissenschaftszeitvertragsgesetz (WissZeitVG). Das Wissenschaftszeitvertragsgesetz ermöglicht die befristete Beschäftigung von wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitenden zur Qualifizierung grundsätzlich für eine Gesamtdauer von 12 Jahren (6 Jahre vor der Promotion und 6 Jahre danach). Verlängerungsmöglichkeiten bestehen u. a. bei Betreuung von Kindern unter 18 Jahren und/oder Pflege eines oder einer nahen Angehörigen. Auch eine Behinderung oder chronische Erkrankung kann die zulässige Höchstbefristungsdauer nach dem WissZeitVG um zwei Jahre verlängern.
Falls in Ihrem Fachbereich keine Promotionsstellen ausgeschrieben werden, sprechen Sie mit Ihrer*m Betreuer*in über Beschäftigungsmöglichkeiten am Institut oder Fachbereich. Oft kann sie*er auch wichtige Hinweise zu vakanten Stellen oder fachspezifischen Stipendien geben.
Promovieren mit Stipendium
Um sich auf ein Stipendium bewerben zu können, muss Ihr Forschungsprojekt bereits recht konkret geplant sein. I. d. R. müssen Sie neben einer Betreuungszusage auch ein Exposé vorweisen können. Das Kompetenzzentrum Schreiben bietet Doktorand*innen Workshops an, in denen Sie beim Verfassen eines Exposés Unterstützung erhalten.
Die Universität Paderborn vergibt jährlich Grundstipendien (Laufzeit 3 Jahre) und Abschlussstipendien (Laufzeit 12 Monate) an Doktorand*innen aller Fakultäten. Außerdem wird jährlich ein Stipendium für Promotionen im Bereich der Genderforschung ausgeschrieben. Weitere Informationen finden Sie unter dem Stichwort "Graduiertenförderung" auf der Webseite der Kommission für Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs.
Darüber hinaus gibt es in Deutschland 13 Begabtenförderungswerke, die sich unter dem Dach des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) zusammengefunden haben und Promotionsstipendien an Doktorand*innen aller Fachdisziplinen vergeben, deren Begabung und Persönlichkeit besondere Leistungen an der Hochschule und im Beruf erwarten lassen. Neben der materiellen Förderung in Form eines Stipendiums bieten alle Stiftungen eine fachübergreifende Begleitung wie Sommerschulen, Stipendiatentreffen, Regionalgruppen o. ä. Die Begabtenförderungswerke unterscheiden sich durch gesellschaftliche, politische und/oder weltanschauliche Grundeinstellungen. Im Vorfeld Ihrer Bewerbung sollten Sie sich unbedingt mit den Stiftungszielen auseinandersetzen, um festzustellen, ob die Stiftung zu Ihnen passt! Falls Sie sich auf ein Stipendium bewerben möchten, melden Sie sich gerne beim Jenny Aloni Centre for Early Career Researchers.
Über 20.000 Stiftungen fördern in Deutschland Forschung und wissenschaftlichen Nachwuchs. Im Sinne des jeweiligen Stiftungszwecks werden hier zumeist Promotionen aus ausgewählten Fächern oder mit einer spezifischen Thematik gefördert. Bei der gezielten Suche nach der zu Ihnen passenden Stiftungen helfen Datenbanken und Newsletter. Als Mitglied der Universität Paderborn haben Sie die Möglichkeit sich für den FIT Newsletter anzumelden. Der FIT Newsletter bündelt Förderbekanntmachungen verschiedener Fördergeber (z.B. DFG, BMBF, DAAD, EU) aus denen Sie gezielt für Ihre Fachrichtung wählen können, und wird Ihnen regelmäßig an einem Tag Ihrer Wahl per Mail zugesendet. Eine gute Orientierung bei der Suche nach Ihrem Promotionsstipendium bietet außerdem die Förderdatenbank ELFI (Universität Paderborn ist Mitglied).
Frei promovieren
Neben den oben genannten Finanzierungsmöglichkeiten haben Sie natürlich auch die Möglichkeit, nebenberuflich oder durch andere Einkünfte ihre Promotion zu finanzieren.
Zulassung als Doktorand*in
Die Zulassung zur Promotion ist eine notwendige Bedingung. Um zur Promotion zugelassen zu werden, müssen in der Regel ein "Antrag auf Zulassung zum Promotionsstudium" gestellt sowie Nachweise über die vorandenen Zugangsvoraussetzungen erbracht werden. Das genaue Zulassungsverfahren regelt die jeweilige Promotionsordnung Ihrer Fakultät.
Einschreibung als Doktorand*in
Grundsätzlich können sich Promovierende als Promotionsstudierende einschreiben, wenn die Rahmenbedingungen dies zulassen. Die Immatrikulation als Doktorand*in berechtigt zur Inanspruchnahme der mit der Einschreibung verbundenen sozialen Vergünstigungen und zur Nutzung der Einrichtungen der Hochschule, u. a.:
- Sie können bei einigen Krankenkassen den Studierendentarif in Anspruch nehmen.
- Sie erhalten das Semesterticket.
- Sie können in vielen Einrichtungen den Studierendentarif in Anspruch nehmen (beispielsweise in der Mensa, in Museen).
- Sie erhalten einen Bibliotheksausweis, der Ihnen die gleichen Rechte einräumt wie Mitarbeitenden der Universität Paderborn (beispielsweise verlängerte Abgabefristen).
- Sie können einen studentischen Auslandsaufenthalt bei einer unserer Partneruniversitäten planen.
Jedem Antrag auf Einschreibung oder Wechsel in ein Promotionsstudium ist die Bescheinigung zur Aufnahme eines Promotionsstudiums beizufügen. Bescheinigungen zur Aufnahme eines Promotionsstudiums finden Sie hier.
Die Einschreibung in ein Promotionsstudium kann ganzjährig beantragt werden und kann je nach Fakultät variieren. Zu den notwendigen Schritten berät Sie das Studierendensekretariat.
Wichtiger Hinweis für internationale Doktorand*innen: Sie haben Ihre Hochschulzugangsberechtigung an einer Hochschule im Ausland erworben und haben nicht die deutsche Staatsangehörigkeit? In diesem Fall erfolgt die Einschreibung im International Office der Universität Paderborn.
Willkommensveranstaltung für Promovierende
Das Team des Jenny Aloni Centres for Early Career Researchers begrüßt einmal pro Semester die neuen Promovierenden an der Universität Paderborn mit der Willkommensveranstaltung "Welcome to the Doctorate".
Nach einem kurzen Input, bei dem die zahlreichen Angebote für Promovierende - insbesondere diejenigen, die in der Anfangsphase der Promotion relevant sind - an der Universität Paderborn vorgestellt werden, findet ein gemeinsames Mittagessen statt, bei Sie sich untereinander kennenlernen und vernetzen können.
Beratung
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