Pla­gi­a­te als Ler­n­an­lass

Plagiate werden oft nur als lästiges Fehlverhalten von Studierenden gesehen, dabei werfen sie auch zentrale Fragen wissenschaftlicher Praxis auf bzw. verweisen darauf, dass wichtige Praktiken unklar sind: Was ist Originalität oder ein eigener Gedanke? Mit wessen Stimme spreche ich als Forscher*in oder als Student*in? Welche genauen Erwartungen haben Fachgemeinschaften bezüglich der Originalität und der Herkunft von Gedanken in Texten und wie unterscheiden sich diese zwischen Texten? Und was davon gilt in der Lehre? Plagiate nur als studentisches Fehlverhalten zu sehen, bremst diese zentralen Momente der Reflexion. 

Der Workshop informiert über die sehr unterschiedlichen Ursachen von Plagiaten und zeigt, wie man Studierende beim Erwerb von Kompetenzen unterstützen kann, die das Abschreiben überflüssig machen. Dieser Kompetenzerwerb kann auch für die Lehrveranstaltungen selbst fruchtbar gemacht werden. 

Themen:

  • wissenschaftliche, Lehrenden- und studentische Sichtweisen auf Plagiate
  • Plagiate als Motor studentischen Lernens
  • Schreibstrategien und Textverständnis als präventive Faktoren
  • Belegpraxis und Plagiate im eigenen Fach und in der Lehre

Weiterbildungsziele:

Die Teilnehmer*innen erwerben hilfreiche Kenntnisse und Strategien, mit denen sie Studierende so beraten oder Lehrveranstaltungen so gestalten können, dass Plagiate weitgehend vermieden werden können. Sie er- oder überarbeiten Materialien eigener Veranstaltungen und planen Schreibaufgaben für eigene Veranstaltungen.

Methoden:

  • Impulsreferate
  • Gruppen- und Einzelarbeit
  • kollegialer Austausch

Vorbereitung:

  • Wenn Sie einen studentischen Text haben, in dem ungeschickt zitiert oder plagiiert wird, bringen Sie diesen gerne ausgedruckt mit. Achten Sie bitte darauf, alle Information, die Hinweise auf die Verfasserin/den Verfasser geben kann, zu schwärzen. Markieren Sie die potentiellen Plagiate.
  • Falls Sie Informationsmaterial für Haus- oder Abschlussarbeiten haben, das Sie selbst verwenden, bringen Sie es mit.

Termin:  Der nächste Termin wird frühzeitig bekannt gegeben.

Ansprechpartnerin: Prof. Dr. Ingrid Scharlau