In seinen jüngsten Empfehlungen (Juli 2023) spricht sich der Wissenschaftsrat konkret für einen Auf- und Ausbau der Geschlechterforschung an deutschen Hochschulen aus. Besonders in technischen Disziplinen und der Medizin bestehe ein deutlicher Nachholbedarf, um im internationalen Vergleich mithalten zu können, so der Vorsitzende des Wissenschaftsrats, Wolfgang Wick. Um Geschlechterforschung breiter zu verankern und auch jungen Forscher*innen Karriereperspektiven zu bieten bedarf es institutioneller Strukturen. Konkret empfiehlt der Wissenschaftsrat Professuren mit einer Denomination in Geschlechterforschung vor allem in den Fächern zu versehen, in denen dies bislang kaum der Fall ist. Ebenso sollten die bestehenden Einrichtungen, wie Zentren und Netzwerke der Geschlechterforschung, ausreichend ausgestattet werden, da sie wichtige Funktionen für die Weiterentwicklung des Forschungsfeldes übernehmen. Auch den Ausbau von Studiengängen und Zertifikatsprogrammen mit dem Schwerpunkt der Geschlechterforschung empfiehlt der Wissenschaftsrat.