Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) stellte am 4. Juli 2013 auf ihrer Jahrespressekonferenz die Ergebnisse der Abschlussberichte der DFG-Mitgliedshochschulen zur Umsetzung der 2008 beschlossenen „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards der DFG“ vor.
Die Universität Paderborn wurde bei der Bewertung ihres Abschlussberichts von der DFG in die höchste Kategorie eingestuft. Damit gehört sie zu einer der wenigen Hochschulen bundesweit, die sowohl in den beiden vorherigen Berichten (2010, 2011) als auch in dem Abschlussbericht von der DFG jeweils die beste Bewertung „Stadium 4“ erhalten hat.
In der Begründung der DFG heißt es, die Universität Paderborn führe ein bereits erfolgreich etabliertes Konzept weiter und ergänze dieses durch weitere innovative Ansätze. Gleichstellung werde an der Universität Paderborn als Leitungsaufgabe verstanden und sei in den entscheidenden Hochschuldokumenten verankert, lautet die Begründung der Gutachterinnen und Gutachter weiter. Ebenfalls wurde der hohe Grad an Institutionalisierung im Bereich der Gleichstellung gelobt. Die Universität Paderborn habe „ihren bisherigen Erfolg genutzt und ihre Gleichstellungspolitik auf hohem Niveau fortgesetzt und weiterentwickelt“.
Von der DFG wurde besonders positiv hervorgehoben, dass die Frauenanteile auf allen wissenschaftlichen Karrierestufen erhöht werden konnten. Während im Zwischenbericht noch der fehlende Erfolg bei der Erhöhung der Promotionszahlen angemahnt wurde, konnte sich die Universität hier nun um zehn Prozentpunkte verbessern. Der Frauenanteil an Promotionen stieg damit auf 36 Prozent im Jahr 2013.
Insgesamt lagen der DFG Abschlussberichte von 68 Hochschulen vor. Neben der Universität Paderborn wurden noch 21 weitere Hochschulen in die höchste Kategorie 4 eingestuft. Während 2010 zwölf Hochschulen das höchste Umsetzungsstadium (Stadium 4) erreicht hatten, waren es 2011 bereits 20 Hochschulen und 2013 22 Hochschulen. Dabei ist allerdings nicht nur eine durchgängig positive Entwicklung an den Hochschulen zu verzeichnen, einige Hochschulen wurden von der höchsten Kategorie auch wieder herabgestuft.
Um deutlichere Fortschritte bei den Steigerungsraten des Frauenanteils auf allen Karrierestufen zu erhalten, will die DFG das Thema Gleichstellung auch über 2013 hinaus intensiv weiterverfolgen. Die Mitgliederversammlung in Berlin beschloss dazu ein doppeltes Reporting-Verfahren: Künftig sollen bei allen Förderanträgen für Sonderforschungsbereiche, Graduiertenkollegs und andere Forschungsverbünde genaue Angaben darüber gemacht werden, wie viele Wissenschaftlerinnen auf welchen Qualifizierungsstufen beteiligt werden sollen. Über die einzelnen Anträge hinaus soll künftig jede Hochschule einmal jährlich zentral quantitative Angaben zur Gleichstellungssituation an die DFG machen.
Auf der Grundlage dieser Informationen wird die DFG auf ihrer Mitgliederversammlung 2017 über den dann erreichten Stand der Gleichstellung von Frauen und Männern an den Hochschulen und gegebenenfalls über weitere erforderliche Maßnahmen beraten.