Qua­li­fi­zie­rungs­kon­zept

Das in der ersten Antragsphase durchgeführte Qualifizierungskonzept hat sich im Wesentlichen bewährt und soll mit geringfügigen Modifikationen fortgesetzt werden.

Studienprogramm

Das Studienprogramm ist auf das Forschungsprogramm zugeschnitten, um den Kollegiat/innen eine aktive Beteiligung an den aktuellen Forschungsarbeiten zu ermöglichen. Ihre eigene Arbeit soll sich auf eine Auswahl aus den vier Teilbereichen konzentrieren. Die Kollegiat/innen haben die Wahl, in welchem der Schwerpunktfelder sie ihr Promotionsstudium ablegen und von welcher/m Hochschullehrer/in sie sich betreuen lassen wollen. Das Graduiertenkolleg stellt den Kollegiat/innen in jedem Semester ein Veranstaltungsprogramm bereit, das geeignet ist, ein geeignetes Umfeld für die Projekte zu schaffen.'
 
 
Veranstaltungstypen, -inhalte und -zyklus
 
Ringvorlesung: Erstes Element des Curriculums ist eine hochschulöffentliche Ringvorlesung, die 14-tägig stattfindet. Ziel der Ringvorlesung ist es, den Begriff der Automatismen und die verschiedenen Teilbereiche aus jeweils unterschiedlichen fachlichen Perspektiven zu beleuchten, das Feld des Kollegs insgesamt zu konturieren, Unterschiede und Gemeinsamkeiten der beteiligten Fächer, Anschlusspunkte und Querbezüge, herauszuarbeiten. Wie in der ersten Genehmigungsphase werden zu dieser Ringvorlesung zum Einen die beteiligten Hochschullehrer/innen beitragen; dies ermöglicht den Kollegiat/innen, die inhaltlichen Positionen der Betreuer kennenzulernen und sich mit diesen auseinanderzusetzen. Zum zweiten wird die Ringvorlesung von Gastwissenschaftler/innen bestritten.
 
Gastvorträge: Die Möglichkeit, nationale und internationale Gastwissenschaftler/innen zu Vortrag und Diskussion einzuladen, ist eine der großen Chancen, die ein Graduiertenkolleg bietet. Dies ist ein großer Gewinn für die Hochschule insgesamt; die Auswahl der Gastwissenschaftler werden ‒ wie in der ersten Projektphase ‒ die Kollegiaten mitbestimmen; Vorstellung und Betreuung der Gäste werden sie, angeleitet durch die Hochschullehrer und Postdocs, so weit wie möglich selbst übernehmen.
 
Intensivseminar: Zweites Element des Studienprogramms ist ein Intensivseminar, das der thematischen Vertiefung der Kolleginhalte dient. Dieses Intensivseminar wird von den Kollegiaten gemeinsam mit den Postdoktoranden selbst organisiert, die betreuenden Hochschullehrer treten hinzu; das Seminar findet 14-tägig statt und hat einen Umfang von drei Stunden. Hier werden Grundlagentexte zum Forschungszusammenhang aufgearbeitet und Einzelaspekte in thematischen Blocks vertieft.
 
Doktorandenkolloquium: Das Doktorandenkolloquium ist ‒ bezogen auf die Promotionsprojekte der Kollegiat/innen ‒ das wichtigste Element des Qualifizierungsprogramms. Das Doktorandenkolloquium findet als eine Blockveranstaltung jeweils zum Semesterende statt; Kollegiat/innen und Betreuer/innen treffen sich für 2-3 Tage in einer Tagungsstätte außerhalb der Universität, um eine möglichst konzentrierte gemeinsame Arbeit zu ermöglichen.
Für das Kolloquium reichen die Kollegiaten Textproben aus ihrer laufenden Arbeit ein (jeweils 10-15 Seiten), die hier im Kreis der Kollegiat/innen und Hochschullehrer durchgesprochen werden. Ziel des Doktorandenkolloquiums ist es, die Projekte der Kollegiaten in dem Forschungszusammenhang des Kollegs zu verorten, Perspektiven zur Verfügung zu stellen, die über den Rahmen des Einzelprojekts hinausgehen und den Kollegiaten ergänzend zum individuellen Gespräch mit den Betreuern ein ausführliches Feedback zu geben. Das Doktorandenkolloquium stellt das zentrale Element für die Erfolgskontrolle dar und gibt den Kollegiat/innen ein exaktes Bild, auf welchem Stand sich ihr Projekt befindet.
 
Die Teilnahme an der Ringvorlesung, am Intensivseminar und am Doktorandenkolloquium ist für die Kollegiatinnen und Kollegiaten verpflichtend. Hierdurch ist das Kolleg zusammengewachsen; die unterschiedliche fachliche Herkunft kann moderiert werden und die Kollegiaten können Grundkompetenzen in den anderen beteiligten Fächern erwerben.
 
Fachtagung: Einmal jährlich lädt das Kolleg Gäste zu einer Fachtagung im thematischen Feld des Graduiertenkollegs ein. Als Themen für die ersten zwei dieser Fachtagungen wären denkbar:

       Wintersemester 2012/13: Medien und Komplexität
       Wintersemester 2013/14: Unbewusst? Teilbewusst? Bewusst? Automatismen als Kulturtechniken
 
Workshops: In freier Folge veranstalten die Kollegiat/innen zudem selbst organisierte Workshops, zu denen sie eigene Gäste, vorzugsweise Nachwuchswissenschaftler/innen der gleichen Qualifikationsstufe, einladen.
 
Seminare: Die beteiligten Lehrenden werden einzelne ihrer Seminare speziell auf den thematischen Rahmen des Graduiertenkollegs ausrichten; Beispiele könnten sein:

       Keil: Ko-aktive Wissensorganisation
       Bublitz: Sozial-und Selbsttechnologien
       Automatismen der Vergesellschaftung des Individuums (Bourdieu, Beck)
       Brauerhoch: Avantgarde und Experiment: Planung und Zufall
       Winkler: Emergenz

Zur Ergänzung des Studienprogramms können die Kollegiaten Veranstaltungen aus dem normalen Lehrangebots wahrnehmen; hier werden pro Semester fakultätsübergreifend diejenigen Veranstaltungen zusammengestellt, die im thematischen Zusammenhang des Kollegs interessant sind; z. B.:

       Master-Modul Komparatistik: Intermedialität, Interkulturalität, Gender
       Master-Module ‚Mediale Kulturen’
       Vorlesung Spieltheorie

Weitere Veranstaltungstypen, wie Kompakt- oder Blockseminare zu Einzelfragen sind möglich.
 
Phasen: In der ersten Genehmigungsphase war die Anlage des Studienprogramms in Phasen gegliedert, um dem Fortschritt der Promotionsprojekte Rechnung zu tragen. Dies allerdings ist nur in der Anlaufphase möglich, weil nur dann die Promotionsprojekte zeitlich parallel laufen. Als wichtig hat sich herausgestellt, den Kollegiat/innen im jeweils dritten Stipendienjahr eine Schreibphase zuzugestehen, um ihnen die volle Konzentration auf den Abschluss ihres Projekts zu ermöglichen. In der Schreibphase ist die Teilnahme an den Kollegveranstaltungen ‒ bis auf Ringvorlesung und Doktorandenkolloquium ‒ freiwillig. Diese Regelung soll in Zukunft beibehalten werden.
 

Integration von Gastwissenschaftlerinnen und Gastwissenschaftlern

Die Möglichkeit, regelmäßig Gastwissenschaftler einzuladen, gehört zu den großen Vorteilen von Graduiertenkollegs. Gastwissenschaftler werden im Rahmen von Gastvorträgen, Tagungen und Workshops in das Studienprogramm einbezogen; sie haben die inhaltliche Arbeit in der ersten Phase in besonderem Maße geprägt.

Gastvorträge: Im Rahmen der Ringvorlesung sind mindestens fünf Gastvorträge pro Semester vorgesehen. Diese Gastvorträge sind öffentlich. Wo dies sinnvoll ist, werden die eingeladenen Gastwissenschaftler/innen gebeten, zusätzlich in den Intensivseminaren aufzutreten, damit die Kollegiat/innen die Möglichkeit haben, Sachfragen dort detaillierter zu diskutieren (eintägiger Aufenthalt).
 
Tagungen: Die jährlichen Tagungen des Kollegs bieten die Möglichkeit, ausgewählte Themen zur Diskussion zu stellen.
 
Workshops: Die von den Kollegiaten selbst organisierten Workshops, dienen dem intensiven Austausch zu einen selbstgewählten Thema.