Dis­ser­ta­ti­o­nen

Andreas Weich

Selbstverdatungsmaschinen. Zur Genealogie und Medialität des Profilierungsdispositivs

2017, 448 Seiten, kart., zahlr. Abb.,

39,99 €

ISBN: 978-3-8376-3942-1

Inhaltsverzeichnis

Warum profilieren wir uns? Während einerseits in Diskursen zum Marketing und in Bewerbungsratgebern Profilierung zur Pflicht ausgerufen wird, gelten Profile in Überwachungsdiskursen – und das nicht erst seit der sogenannten NSA-Affäre – als Schreckgespenst. Zudem fallen beide Aspekte in populären Medienangeboten wie Facebook unmittelbar zusammen und sind konstitutiver Bestandteil gegenwärtiger Medienkulturen. Andreas Weichs genealogische und medientheoretische Betrachtung beschreibt diese Konstellation als Profilierungsdispositiv und erklärt, wie es dazu kommen konnte.


Maik Bierwirth

Wiederholung, Wertung, Intertext. Strukturen literarischer Kanonisierung

2017, 278 Seiten, Broschur, € 34,80 [D]

ISBN: 978-3-939381-94-5

Inhaltsverzeichnis

Die Kanonisierung literarischer Werke resultiert letztlich daraus, dass ihnen mehrfach, also wiederholt, Relevanz zugesprochen wird. So einfach dies klingt, ist die Wertung von und in Literatur ein in der Forschung bis auf wenige Ausnahmen vernachlässigtes Thema, sodass über den Kanon selbst ungleich mehr gesprochen wird als über die Modi und Valorisierungen, die ihm jeweils zugrunde liegen. An diesem Punkt setzt die vorliegende, kultursemiotisch fundierte Studie zur literarischen Wertungsforschung an und fragt zunächst danach, wie sich die vielfältigen Wertungen von Literatur angemessen beschreiben lassen. Dazu werden wichtige Arbeiten der bisherigen Wertungs- und Kanonisierungsforschung einer kritischen Revision unterzogen, bevor dann – in Abgrenzung zu primär handlungsanalytischen Ansätzen und in Anlehnung an den New Historicism und Julia Kristevas Konzept der Intertextualität – ein weiter Begriff von literarischer Wertung entwickelt wird. Mit ihm wird normativen Perspektiven auf die Kulturökonomie, die nur vorgeblich als ›wertneutral‹ modelliert sind, eine Referenz- bzw. Relevanzökonomie entgegengestellt, für deren strukturelle Bestimmung Søren Kierkegaards Vorstellung von ›Wiederholung‹ geltend gemacht wird. Abschließend werden die entwickelten Analysekonzepte am Beispiel von Werk und Wirkung Detlev von Liliencrons erprobt.


Tobias Conradi

Breaking News. Automatismen in der Repräsentation von Krisen- und Katastrophenereignissen

2015, 343 Seiten, 5 Grafiken, 279 farb. Abb., kart., EUR 34.90 / CHF 42.60

ISBN: 978-3-7705-5907-7

Inhaltsverzeichnis 

Krisen und Katastrophen verweisen auf die Grenzen dessen, was denk- und sagbar ist. Schockhaft durchbrechen sie den Alltag und fordern heraus, was bis dahin für Normalität gehalten wurde. 

Fernsehnachrichten reagieren, indem sie das Ereignis als einzigartig, unerwartbar und nie dagewesen beschreiben; um es dann doch in bestehende Ordnungsmuster einzugliedern. Zugleich werden die entsprechenden Ordnungsmuster modifiziert und angepasst. Der Band untersucht vor dem Hintergrund des Konzepts diskursiver Automatismen, wie Schemata, Stereotypen und Routinen dafür sorgen, dass Krisen und Katastrophen repräsentierbar und in alltägliche Fernsehnachrichten integriert werden. Am Beispiel der Berichterstattungen über den Hurrikan ›Katrina‹, die Londoner 7/7-Anschläge und den Absturz eines Air-France-Flugzeugs wird das Zusammenspiel von diskursiver Kontinuität und Dynamik analysiert.


Christina L. Steinmann

Medien und psychische Prozesse. Wie sich Traumata und Wünsche in Medien ausdrücken und deren Entwicklung antreiben

2013, 260 Seiten, Kart., zahlr. Abb., 32,80 € ISBN: 978-3-8376-2506-6 

Gliederung 

Was treibt die Medienentwicklung an? Wie und warum prägen sich neue Medienformen aus? Christina L. Steinmann schlägt eine Perspektive vor, in der sich Traumata und Wünsche in Medien einschreiben und deren Entwicklung beeinflussen. Medien werden dabei als Ausdruck, Symptom und Auslagerungsort psychischer Prozesse erfasst. Anhand von Fallbeispielen wird diese Idee vorgeführt und die Medientypen Internet, Comic, Telegrafie auf psychische Einschreibungen hin analysiert. Durch die originelle Verbindung medienwissenschaftlicher und psychoanalytischer Theorien findet die Studie neue Antworten auf die Frage, wie Medien in die Welt kommen. 


Heike Derwanz

Street Art-Karrieren. Neue Wege in den Kunst- und Designmarkt

2013, 340 Seiten, Kart., zahlr. Abb., 32,80 €
ISBN: 978-3-8376-2423-6
 
Gliederung

Rezension 
 
Banksy und Shepard Fairey sind zwei Street Art-Künstler, die globale Bekanntheit erlangt haben. Doch wie ist es zu dieser Popularität gekommen? Heike Derwanz betrachtet die Karrieren von Künstler_innen, denen es gelungen ist, sich auf der Straße, in den Medien und auf dem Kunst- und Designmarkt durchzusetzen, und untersucht dabei auch die Rolle von Blogger_innen, Autor_innen, Kurator_innen und Galerist_innen. Durch mehrjährige Feldforschung in Leipzig, Barcelona, London, Stockholm und New York konnte die Autorin eine weltweite Kunstbewegung aus nächster Nähe erfassen. Ihre Ethnografie ergänzt sie um sozialwissenschaftliche, medienwissenschaftliche und gendertheoretische Perspektiven und erweitert damit das kunsthistorische Verständnis von Künstlerkarrieren.


Florian Muhle

Grenzen der Akteursfähigkeit. Die Beteiligung "verkörperter Agenten" an virtuellen Kommunikationsprozessen

2013, 279 Seiten, Kart., EUR 39,99
ISBN: 978-3-658-01989-1
Online ISBN: 978-3-658-01990-7
 
Gliederung
 
Die Soziologie hat die Grenzen der Sozialwelt traditionell eng gesteckt. Es gilt ihr als Gewissheit, dass allein Menschen zu sozialen Akteuren werden können. Neuere sozialtheoretische Ansätze und empirische Entwicklungen der Technikwissenschaften fordern diese Gewissheit in den vergangenen Jahren jedoch heraus und es stellt sich die Frage, ob neben Menschen auch sogenannte „soziale Maschinen“ zu sozialen Akteuren werden können. Anhand sozialtheoretischer und empirischer Studien analysiert Florian Muhle die maschinelle Akteursfähigkeit. Er leistet damit einen Beitrag zu einer Soziologie des Cyberspace, die sowohl Bezüge zu aktuellen sozialtheoretischen Debatten um die Grenzen der Sozialwelt herstellt, als auch zu medien- und techniksoziologischen Auseinandersetzungen um Interaktivität und Handlungsträgerschaft von Technik.


Roman Marek

Understanding YouTube. Über die Faszination eines Mediums

2013, 398 Seiten, Kart., zahlr. Abb., EUR 34,80
ISBN: 978-3-8376-2332-1
 
Gliederung
 
Rezension

Rezension

Amateurvideos im Internet – meist verkürzt auf das Stichwort »YouTube« – werden gegenwärtig in der Öffentlichkeit ebenso wie in den Medienwissenschaften intensiv diskutiert: Was ›fesselt‹ die Nutzer, was zieht sie in den Sog des Netzes hinein? Das Buch eröffnet dem Leser einen neuen Blick auf die Zirkulation der Videobilder: Analysiert werden unerwartete, deviante Medienpraxen, die zwischen Zerstörung, Intervention, Automatismus, Wiederholung und Nachahmung oszillieren und in die Produktion von Recyclingvideos münden. Wie sich zeigt, machen erst individuelle Wieder- und Weitergabe, Teilhabe und Modifikation aus einem Medium ein »Massenmedium«.


Oliver Leistert

From Protest to Surveillance - The Political Rationality of Mobile Media.
Modalities of Neoliberalism

2013, 280 Seiten, Hardcover, EUR 54,95 ISBN: 978-3-631-64313-6 

Gliederung 

Rezension

Rezension

Pressestimme 

The book argues that the mobile as a political technology in a broad sense facilitates the global export of the Western concept of individuality. This empowers those subjectivities and mindsets which can adapt to the communication regime of ubiquitous connectivity. Exemplifying two focal points – the use in protests and the surveillance of mobile phones – the book traces political trajectories of mobile phones, just as it provides deep insights into the actual practice of mobile phone use by activists and their surveillance. 50 semi-structured interviews with activists from countries including Brazil, India, Pakistan and Mexico offer a detailed and profound discussion of mobile phone success and failures in different struggles for justice. By situating mobile phone mass dissemination within a political rationality of neoliberalism and its political technology of governmentality, it shows how sovereign rule updates to catch up with the subject’s empowerment through mobile phones. The limits of mobile phone impact on activism are examined, and how it compromises its users when new sovereign means such as data retention or silent SMS surveillance are invoked.