Reihe
Matthias Koch, Christian Köhler, Julius Othmer, Andreas Weich (Hg.)
Planlos! Zu den Grenzen von Planbarkeit
2015, 187 Seiten, 7 s/w und 5 farb. Abb., 2 Tab., kart. EUR 24.90 / CHF 31.60
ISBN: 978-3-7705-5916-9
Gliederung und Inhaltsverzeichnis
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Planung gerät in einer immer komplexer werdenden Welt an ihre Grenzen. Der Band fragt nach Kulturtechniken, die an den und jenseits dieser Grenzen den Umgang mit Unplanbarkeit ermöglichen.
Eine der Grundannahmen der Automatismen-Forschung ist, dass ein immer größerer Anteil der gesellschaftlich relevanten Strukturen entsteht, wo der Raum bewusster Planung endet. Planung stellt damit zumindest eine, wenn nicht die Kontrastfolie des Automatismen-Konzepts dar. Dies birgt die Frage, was »geplante Prozesse« sind. Dem Planungsbegriff in seiner diskursiven Breite und historischen Tiefe nachzugehen, ist eines der Vorhaben dieses Bandes.
Doch wo hört Planung auf und wie ist die Grenze zum Ungeplanten beschaffen? Die Beiträge des Bandes untersuchen sowohl Planungstechniken und deren Grenzen, als auch Kulturtechniken, die die klassische Planung abgelöst haben und die »weiche« Konzepte der Steuerung oder des Umgangs mit Unplanbarkeit entwickelt haben.
Norbert Otto Eke, Lioba Foit, Timo Kaerlein, Jörn Künsemöller (Hg.)
Logiken strukturbildender Prozesse: Automatismen
2014, 292 Seiten, Kart., EUR 29,90 / CHF 40,00
ISBN: 978-3-7705-5730-1
Die Automatismenforschung untersucht strukturbildende Prozesse jenseits bewusster Planungen. Sie zeigt, dass Entwicklungsprozesse, auch wenn sie nicht zentral, intentional und von »oben« geregelt werden, dennoch ein hohes Maß an Ordnung hervorbringen und dass es möglich ist, auf dieser Basis neue Entwicklungslogiken, neue Arten von Kausalität und Gesetzmäßigkeit in Wirkung zu beschreiben.
Charakteristisch für Automatismen ist, dass sie weder dem Bewusstsein noch dem (gesellschaftlich) Unbewussten zuzurechnen sind, dass sie vielmehr auf der Grenze zwischen beiden Sphären operieren. Der Band stellt Ergebnisse der letzten fünf Jahre Automatismenforschung dar. Die Beiträge werfen aus verschiedenen Fachperspektiven einen Blick auf das Konzept der Automatismen und verhelfen den komplexen Zusammenhängen der Strukturentstehung in Informationstechnik, Medien und Kultur zur Sichtbarkeit.
Annette Brauerhoch, Norbert Otto Eke, Renate Wieser, Anke Zechner, Hrsg.
Entautomatisierung
2014, 250 Seiten, Kart., EUR 29,90 / CHF 40,00ISBN: 978-3-7705-5627-4
In den bisherigen Bänden der Schriftenreihe »Automatismen« erforschten verschiedene Bereiche der Kulturwissenschaften, der Medienwissenschaft, Psychologie, Soziologie und der Informatik die Erscheinungsformen von Automatismen. Der neueste Band nähert sich ihnen aus der entgegengesetzten Perspektive der Entautomatisierung und ihrer Bedeutung für die Veränderung etablierter Strukturen.
Die Beiträge fragen u.a., ob und inwiefern Entautomatisierung mit der strukturbildenden Funktion von Automatismen zusammenhängt, ob und welche geregelte Rolle Zäsuren und Singularitäten in beider Beziehung spielen oder ob sich Momente der Entautomatisierung subjektiv verorten lassen. Mit Beiträgen von Amy Alexander, Christopher Balme, Annette Brauerhoch, Martin Doll, Norbert Otto Eke, Lioba Foit, Ute Holl, Timo Kaerlein, Carmin Karasic, Laura Marks, Michaela Ott, Drehli Robnik, Chris Tedjasukmana, Renate Wieser und Anke Zechner.
Norbert Otto Eke, Ulrike Haß, Irina Kaldrack, Hrsg.
Bühne: Raumbildende Prozesse im Theater
2014, 393 Seiten, 25 s/w und 67 farb. Abb., Kart., EUR 39,90 / CHF 51,90ISBN: 978-3-7705-5536-9
Der vorliegende Band fragt nach dem Begriff der »Bühne« als Übergangszone par excellence, ihrer experimentellen Entgrenzung, Umformulierung bzw. ihres möglichen Verschwindens in der Gegenwart medialer Figurationen. Historisch betrachtet wird die Bühne des Theaters im 18. Jahrhundert zunächst als Bild/Tableau definiert und erst in den Avantgardebewegungen des frühen 20. Jahrhunderts als Raum entdeckt und begriffen. Zwar bilden Bild und Raum dabei ein Gegensatzpaar, die Vorstellung des Raums als Container allerdings bleibt davon unberührt. Die Bühne bleibt der Alternative von Nacheinander und Nebeneinander unterstellt und wird bis heute fast ausschließlich unter dem Aspekt der Zwei- oder Dreidimensionalität diskutiert. Demgegenüber beleuchtet der Band, welche Kategorien von Bühne zeitgenössische Theater- und Tanzperformances nahelegen.
Hannolore Bublitz, Irina Kaldrack, Theo Röhle, Mirna Zeman, Hrsg.
Automatismen - Selbst-Technologien
2012, 240 Seiten, Kart., EUR 29,90 / CHF 41,90
ISBN: 978-3-7705-5425-6
Gliederung
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Rezension
Mit Automatismen zwangsläufig verbunden ist die Frage nach dem Selbst und nach den Bedingungen, die es hervorbringen.
Automatismen setzen ein ›Selbst‹ einerseits voraus, andererseits ist zu fragen, wie ein ›Selbst‹ entsteht, wie es sich stabilisiert und reproduziert, und welchen Anteil hieran wiederum Automatismen haben. Auf Seiten der Technik kann das Konzept der Automatismen abgegrenzt werden gegenüber Theorien zum Automaten. Im Fokus des Bandes stehen Selbsttechnologien in einem umfassenden Sinne: kulturelle Muster der Selbstkonstitution, Prozesse der Selbststeuerung und Praktiken der Selbstführung wie auch Formen des Selbstmanagements.
Maik Bierwirth, Anja Johannsen, Mirna Zeman, Hrsg.
Doing Contemporary Literature. Praktiken, Wertungen, Automatismen
2012, 286 Seiten, Kart., EUR 29,90 / CHF 38,90 CHF
ISBN: 978-3-7705-5399-0
Gliederung
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Rezension
Literatur entsteht und wirkt im Zusammenspiel verschiedener Akteure, Praktiken und Materialitäten. Bei einer Literatur, die sich im Hier und Jetzt formiert, sind diese Prozesse unmittelbar zu beobachten. Selektions- und Wertungspraktiken in der Gegenwart entscheiden mit über den zukünftigen Status der Literatur: kanonisiert oder vergessen.
Diesen Umständen trägt eine Betrachtung von Gegenwartsliteratur Rechnung, die Praxis- und Wertungstheorien mit literaturwissenschaftlicher Automatismen-Forschung verknüpft. Doing Contemporary Literature fokussiert auf Praxiszusammenhänge und ungeplante Strukturentstehungen, in die Gegenwartsliteratur verwickelt ist. Dazu gehören Schreibprozesse, Textverfahren, Praktiken des Literaturbetriebs und der Literaturvermittlung, Autorinszenierungen, Plagiatsfälle, Automatismen des Markts, der Mode und der literarischen Wertung. Nicht zuletzt gerät das doing der Gegenwartsliteratur durch Wissenschaft und Lehre selbst in den Blick. Der Band enthält u. a. Beiträge von Norbert Otto Eke, Doris Moser und Philipp Theisohn sowie ein Interview mit Moritz Baßler.
Tobias Conradi, Gisela Ecker, Norbert Otto Eke, Florian Muhle, Hrsg.
Schemata und Praktiken
2012, 240 Seiten, Kart., EUR 29.90 / CHF 41.90
ISBN: 978-3-7705-5351-8
Gliederung
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Schemata und Praktiken stehen in einem komplementären Verhältnis zueinander. Sie entstehen aus dem Wechselspiel von Stillstand und Entwicklung.
Schemata entstehen in sich wiederholenden und routinisierten Praktiken und Handlungsabläufen. Deren Strukturen verfestigen sich nach und nach zu Schemata. Gleichzeitig ermöglichen Schemata aber auch erst die Entstehung von Praktiken, indem sie bestimmte typische Handlungsabläufe zur Verfügung stellen, an denen sich Praxis orientieren kann.
Schemata und Praktiken widmet sich diesem komplexen Zusammenspiel von Beharrung und Innovation mit Bezug auf die Frage nach Automatismen: am Beispiel der Iteration und Neuformierung von Nationalstereotypen, der Emergenz ungeplanter Muster in der Inszenierung von Fernsehtalkshows oder der Adaption biologischer Systeme in der Technik.
Tobias Conradi, Heike Derwanz, Florian Muhle, Hrsg.
Strukturentstehung durch Verflechtung. Akteur-Netzwerk-Theorie(n) und Automatismen
2011, 341 Seiten, Kart., EUR 29.90 / CHF 41.90
ISBN: 978-3-7705-5220-7
Gliederung
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Rezension
Die Akteur-Netzwerk-Theorie stellt mit ihrem Anliegen, die Verflechtungen zwischen Natur, Kultur, Gesellschaft und Technik strikt empirisch zu erforschen, eine Herausforderung für die Sozial- und Kulturwissenschaften dar. Dieser Herausforderung stellt sich der Band aus einer interdisziplinären Perspektive. Ein Hauptinteresse gilt der Frage, wie mit der Akteur-Netzwerk-Theorie die Entstehung ungeplanter Strukturen untersucht werden kann.
Nach einem einleitenden Text von John Law wird eine kritische Diskussion über die überraschende Handlungsfähigkeit nicht-menschlicher Akteure, die Verteilung von Macht in Netzwerken sowie mögliche Akzentverschiebungen und theoretische Anschlüsse an die ANT entfaltet. Die Beiträge gehen dabei der Handlungsmächtigkeit von Viren, Problemen des Regierens nach Hurrikan „Katrina“ oder der Frage einer nicht-modernen Geschichte moderner Medien nach.
Hannelore Bublitz, Irina Kaldrack, Theo Röhle, Hartmut Winkler, Hrsg.
Unsichtbare Hände. Automatismen in Medien-, Technik- und Diskursgeschichte
2011, 264 Seiten, Kart., EUR 29.90 / CHF 41.90
ISBN: 978-3-7705-5184-2
Gliederung
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Im Verhältnis von Medien, Technik und Menschen gewinnt Unkontrolliertes an Terrain: ›Intelligente‹ Objekte scheinen nach eigenen Gesetzen zu handeln, im gesellschaftlichen Raum setzt sich durch, was niemand gewollt hat, Prozesse verselbständigen sich. Der Band knüpft – durchaus kritisch – an die Geschichte einer populären Metapher an und wirft ein neues Licht auf Prozesse, die hinter dem Rücken der Subjekte nicht kalkulierbare Wirkungen haben. Mit der Perspektive der Automatismen verbunden, zeigt der Band mit Beiträgen aus dem Bereich der Kultur- und Medienwissenschaft, der Soziologie und Informatik, wie sich Strukturen jenseits bewusster Planung durch Selbststeuerung etablieren.
Maik Bierwirth, Oliver Leistert, Renate Wieser, Hrsg.
Ungeplante Strukturen. Tausch und Zirkulation
2010, 256 Seiten, Kart., EUR 29.90 / CHF 47.90
ISBN: 978-3-7705-4988-7
Gliederung
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Durch Tausch, Zirkulation und Verhandlung entstehen Strukturen, die weder geplant noch vorhergesagt werden können. Hierbei spielt eine Vielzahl von Akteuren, Ereignissen und Orten zusammen, und dennoch mündet solches heterogene, verteilte Handeln in neue Institutionen, Werthierarchien, technische Entwicklungen oder Machtkonstellationen.
Der medien- und kulturwissenschaftliche Sammelband zeichnet Spuren dieser schwer erkennbaren Abläufe nach: Die kollektive Entwicklung der Wikipedia, der wechselseitige Austausch zwischen Mäzenin und Autor, oder die diskursive Produktion nationaler Stereotype sind drei der Themen, die in Hinblick auf diese Problemstellung untersucht werden. Die Beiträge zeigen unterschiedliche Zugänge zur Rekonstruktion ungeplanter Prozesse.
Hannelore Bublitz, Roman Marek, Christina Louise Steinmann, Hartmut Winkler,
Automatismen
2010, 321 Seiten, Kart., EUR 29.90 / CHF 49.90
ISBN: 978-3-7705-4987-0
Gliederung
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Rezension
Automatismen sind Abläufe, die sich einer bewussten Kontrolle weitgehend entziehen. Die Psychologie kennt Automatismen im individuellen Handeln; die Soziologie untersucht Prozesse der Habitualisierung und der Konventionalisierung, Ökonomen haben die ‚unsichtbare Hand’ des Marktes als einen Automatismus beschrieben. Automatismen scheinen insbesondere in verteilten Systemen wirksam zu sein. Der Band führt in diesen neuen Forschungsbereich ein mit Beiträgen aus den Medien-, Literatur- und Kulturwissenschaften, der Psychoanalyse, Philosophie, Soziologie und der Informatik.