Wir stel­len vor: Preis­trä­ger*in­nen 2024 der Uni­ver­si­täts­ge­sell­schaft

Mit Laudationen, Urkunden und Preisen wurden am Sonntag, 21. Januar, Absolvent*innen und Studierende unserer Universität im Rahmen des Neujahrsempfangs für ihre außergewöhnlichen Leistungen geehrt. Neben Preisen des Präsidiums und des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) wurden traditionell auch die Preise unserer Universitätsgesellschaft verliehen. Als UG-Vorsitzender zeichnete Prof. Dr. Andreas Siebe zwei Absolventinnen für ihre herausragenden Abschlussarbeiten aus. Die mit jeweils 1.300 Euro dotierten Preise erhielten Johanna Rothgänger in der Kategorie „Ingenieur- und Naturwissenschaften“ sowie Yolanda Schmidt in der Kategorie „Geistes- und Gesellschaftswissenschaften einschließlich Wirtschaftswissenschaften“. Der Preis der Universitätsgesellschaft für internationale Studierende ging an Michele Tomea Mallorquin.

Wir stellen Ihnen die UG-Preisträger*innen vor: 

Johanna Rothgänger

„Postprandiale Hypoglykämien nach dem Verzehr von Direktsaft simulierenden Glukose-Fruktose-Saccharose-Lösungen mit niedrigem glykämischen Index“

Lehramts-Masterabsolventin Johanna Rothgänger hat zwei Leidenschaften: Französisch und Ernährungslehre. Das zeigt sich neben der Wahl ihrer Studienfächer auch in ihrer Tätigkeit als wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Ernährung, Konsum und Gesundheit unserer Universität und den beiden Auslandsaufenthalten in den französischen Städten Le Mans und Lyon. Aktuell arbeitet die aus Achim bei Bremen stammende Alumna als Fremdsprachenassistentin in der „Académie de Poitiers“ in Frankreich.

In ihrer Masterarbeit untersuchte Johanna Rothgänger die von ihrer Laudatorin Prof. Dr. Anette Buyken als „kontrovers diskutiertes Phänomen“ beschriebene postprandiale Hypoglykämie, d. h. das Absinken des Blutzuckers nach dem Verzehr kohlenhydratreicher Lebensmittel unter den Ausgangswert. Dieses Phänomen tritt auch bei stoffwechselgesunden Menschen auf und wird sowohl mit einem vermehrten Hungergefühl als auch mit einer verminderten Gedächtnisleistung und Aufmerksamkeit in Zusammenhang gebracht. Die Ernährungsstudie zur Untersuchung der Thematik hat die Preisträgerin außerordentlich klar geplant und durchgeführt. Auf diese Weise sei es auch fachfremden Leser*innen möglich, die Studie nachzuvollziehen, wie ihre Betreuerin betont.

Die Ergebnisse der „großartigen“ Arbeit liefern eine wichtige Grundlage für zukünftige Studien des Effekts an den Professuren „Public Health Nutrition“ und „Ernährungswissenschaft“ und werden auf der Jahrestagung der „Deutschen Gesellschaft für Ernährung“ vorgestellt.

Yolanda Schmidt

„Eine empirische Analyse der Entscheidungsfindung des Bundesfinanzhofs“

Das Thema „Besteuerung“ zieht sich wie ein roter Faden durch Yolanda Schmidts Lebenslauf: Im Bachelorstudium Wirtschaftswissenschaften noch Schwerpunkt, schloss sie ein Masterstudium „Taxation, Accounting & Finance“ an. Für ihre Studienleistungen wurde die gebürtige Höxteranerin bereits drei Jahre mit einem Deutschlandstipendium belohnt. Zudem arbeitete sie während ihres Studiums knapp vier Jahre als studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Betriebswirtschaftslehre, insbesondere Unternehmensbesteuerung. Nach erfolgreichem Abschluss begann die 25-Jährige ihre berufliche Karriere als Associate in der Steuerberatung bei PwC in Hamburg.

In ihrer ausgezeichneten Masterarbeit untersuchte die Absolventin den Einfluss von richter- und fallbasierten Faktoren auf die Erfolgswahrscheinlichkeit von Steuerpflichtigen vor dem Bundesfinanzhof (BFH). Dabei analysierte sie mit innovativen Methoden 5.499 Urteilsbegründungen von Revisionsentscheidungen. Betreuer Prof. Dr. Jens Müller beschreibt das verwendete Verfahren als „sehr anspruchsvoll“ und die Umsetzung als „technisch exzellent“. Zudem stellt die Preisträgerin durchgängig ihre außergewöhnlichen analytischen und sprachlichen Fähigkeiten unter Beweis. Die Arbeit der Ostwestfälin zeigt nicht nur praktische Anwendbarkeit für Steuerpflichtige, sondern weist auch politökonomische Implikationen auf.

Michele Tomea Mallorquin

Engagement zahlt sich aus: Michele Tomea Mallorquin hat seinen Bachelor of Education abgeschlossen und studiert derzeit im Master mit den Hauptfächern Geschichte und Spanisch. Neben seinem Lehramtsstudium hat er als Hilfskraft im International Office und am Institut für Islamische Theologie gearbeitet. Darüber hinaus hat er sich „außerordentlich aktiv“ in vielen unterschiedlichen Bereichen engagiert – als Übersetzer, Nachhilfelehrer und im Krankentransport. Besonders beeindruckend ist aber sein langjähriges Engagement in der Hochschulpolitik und Internationalisierung der Universität, so Laudator Prof. Dr. Torsten Meier, Vizepräsident für Internationale Beziehungen. Dieses umfangreiche und intensive Engagement wird nun mit dem Preis gewürdigt.

Foto (Universität Paderborn, Besim Mazhiqi): Prof. Dr. Andreas Siebe, Vorsitzender der Universitätsgesellschaft (2. v. l.) überreichte Preise der Universitätsgesellschaft an Yolanda Schmidt, die für ihre herausragende Abschlussarbeit ausgezeichnet wurde, und an Michele Tomea Mallorquin (Mitte), der mit dem Preis der Universitätsgesellschaft für internationale Studierende geehrt wurde. Es fehlt: Johanna Rothgänger, die einen Preis für ihre herausragende Abschlussarbeit erhielt. Prof. Dr. Torsten Meier, Vizepräsident für Internationale Beziehungen (2. v. r.), überreichte den DAAD-Preis für internationale Studierende an Thao Le Nguyen (r.).